Kurier

„Dominic hat mir immer gesagt, dass ich an mich glauben soll“

Überraschu­ngsmann Dennis Novak spricht über Freund Thiem, Erfolg, die Liebe und seine Vorlieben.

- VON HARALD OTTAWA

Dennis Novak stand am Mittwoch nach seinem Fünf-SatzSieg über den Weltrangli­sten-19. Lucas Pouille in der zweiten Runde von Wimbledon im Tennis-Mittelpunk­t. Und danach für ein kleines Plauderstü­ndchen bereit.

KURIER: Wie viele SMS haben Sie nach dem Sieg bekommen? Dennis Novak: Sehr viele, die kann ich gar nicht zählen. Man beantworte­t zunächst vor allem jene, die von Menschen kommen, die immer an mich geglaubt haben.

Hat Ihnen Ihr Freund Dominic Thiem auch schon gratuliert?

Wir haben unmittelba­r nach dem Match gesprochen, danach ist er schon nach Österreich geflogen. Was war das schönste Lob nach dem Sieg?

Das kam vom Trainer von Pouille, der gesagt hat, dass ich verdient gewonnen habe.

Würden Sie sich mit 24 als Spätstarte­r bezeichnen? Warum hat es früher nicht geklappt?

Ja, es stimmt, dass ich zwei, drei Jahre später dran bin, als es viele von mir er wartet haben. Dafür gibt es viele Gründe, bei einem gehts früher, beim anderen ein bisschen später eben. Da gibt es viele Gründe, die ich hier nicht näher erörtern will. Heuer hat eben alles in der Vorbereitu­ng gepasst, im Vorjahr habe ich durch eine Verletzung viel versäumt. Aber in dieser Zeit habe ich gemerkt, wie sehr ich den Sport liebe.

Hat Sie der Aufstieg von Thiem gehemmt? Während er Grand Slams spielte, waren Sie auf der Future-Tour unterwegs ...

Nein, das hat mich immer gepusht. Ich habe bei ihm gesehen, was alles möglich ist. Und er ist auch einer, der weiß, was ich kann und was in mir steckt. Dominic hat mir immer gesagt, dass ich weiter an mich glauben soll. Das wird auch Ihr Trainer tun. Sie trainieren ja in der BresnikAka­demie.

Ja, Günter selbst hat selten Zeit, die meiste Zeit trainiert Wolfgang Thiem mit mir. Da hat sich auch ein freundscha­ftliches Verhältnis im Team aufgebaut.

Mittlerwei­le werden Sie auch immer mehr Presseberi­chte über sich lesen, oder?

Naja, wenn ich im Ausland bin, ist es wohl schwierig, österreich­ische Zeitungen zu lesen. Aber online lese ich fast alles, auch, was auf Facebook so steht.

Mit allem einverstan­den?

Bis jetzt war fast alles in Ordnung. Ich mag nur nicht, falsch zitiert zu werden, auch das kam heuer vor.

Ist Ihre Lebensgefä­hrtin Ingela auch auf der Tour mit, beziehungs­weise in London?

Sie ist fast nie mit, weil sie studiert. Nur gelegentli­ch in den Sommermona­ten. Auch jetzt telefonier­en wir.

Sie werden auch ihr sicher über den nächsten Gegner Milos Raonic berichten. Ihre Chancen?

Das wird ein ganz anders Match als gegen Pouille, Rallyes wird es nicht viele geben. Raonic ist einer der besten Aufschläge­r, auf Rasen ist das besonders schwierig. Aber ich returniere sehr gut und muss eben auf meine Chancen hoffen.

Wie oft wird man Sie heuer noch in Österreich sehen?

Schon ein paar Mal. In Kitzbühel bin ich dabei (er erhielt eine Wildcard, Anm.). Und vor allem in Graz im Daviscup gegen Australien. Auch wenn ich nicht spielen sollte, wäre ich glücklich, im Team zu sein. Es wäre aber geil, gemeinsam mit Dominic für einen Sieg zu sorgen. Zudem spiele ich noch beim Liga-Finale und natürlich in Wien.

Jetzt sind Sie ja noch in London – schauen Sie sich am Samstag die Engländer gegen die Schweden an?

Wenn es sich ausgeht, auf jeden Fall.

Dominic Thiem hat ja seine Lieblingsm­annschaft mit Chelsea in London ...

Meine ist in Wien beheimatet: Ich bin Rapid-Fan.

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Aufsteiger: Dennis Novak trifft heute auf den Kanadier Raonic – in der dritten Partie nach 13.00 (live Sky)

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