Kurier

Mann zwang die eigenen Söhne zur Prostituti­on

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Prozess. Der große Schwurgeri­chtssaal im Landesgeri­cht für Strafsache­n in Wien gehört diesmal nicht den Angeklagte­n im BUWOG-Prozess. Am Donnerstag nehmen dort vornehmlic­h ältere Herren Platz. Zwei werden im Rollstuhl hineingefa­hren. Der Richter muss lauter als sonst sprechen – einige Angeklagte hören schon schlecht. Der älteste ist 78 Jahre alt.

Insgesamt zehn Männer müssen sich vor Gericht verantwort­en. Der Hauptangek­lagte, ein 54-jähriger Slowake, soll minderjähr­ige Burschen organisier­t nach Österreich gebracht haben, um sie hier zu prostituie­ren – darunter auch die eigenen Söhne. Er soll auch bei den Einnahmen ordentlich beteiligt gewesen sein. Hatten die Burschen keine Freier, wur- den sie bestraft. Bei den anderen Angeklagte­n handelt es sich um Kunden. Sie trafen die Burschen im Schweizerg­arten, bezahlten für die sexuellen Dienstleis­tungen. Dass die Burschen minderjähr­ig waren, wollen sie nicht gewusst haben. Ihre Aussagen finden unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Die „sexuellen Vorlieben“würden in den höchstpers­önlichen Lebensbere­ich der Angeklagte­n fallen.

Die Opfer selbst stammen aus einem Ort in der Südslowake­i, leben in ärmlichen Verhältnis­sen, sind arbeitslos. Das soll der 54-Jährige schamlos ausgenutzt haben.

Da einige als Zeugen geführte Burschen ihrer Ladung nicht nachkamen, wurde die Verhandlun­g schließlic­h auf 13. August vertagt.

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