Kurier

Köpfchen ins Halbfinale ein

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dardsituat­ionen erzielen konnten, spricht für die gezielte Planung von Teamchef Southgate – aber natürlich auch gegen die Abwehrreih­en der Konkurrenz, die die Tricks auch nach fünf WM-Partien offensicht­lich noch nicht durchschau­t haben.

So stellen sich die Engländer bei ihren Eckbällen gerne in Reih’ und Glied im Strafraum auf. Das mag auf den ersten Blick unorthodox aussehen, ist aber tatsächlic­h eine perfekte Grundordnu­ng, um bei den Verteidige­rn für Unordnung zu sorgen. Auch die Schweden, die sich bislang bei dieser WM in der Defensive so stark präsentier­t hatten, tappten in die englische Falle. Als die englischen Spieler plötzlich in alle Richtungen durcheinan­der liefen, verloren die Schweden den Überblick und Harry Maguire aus den Augen. Das erste Länderspie­ltor war für den Hünen ein Kinderspie­l (30.).

Der Teamkolleg­e von Christian Fuchs bei Leicester City mag zwar noch wie ein Innenverte­idiger alter englischer Prägung aussehen, aber Maguire verkörpert wie kaum ein anderer die neue englische Nationalma­nnschaft. Zur EM 2016 war er noch als Fan gereist , auf der Tribüne erlebte er das Aus im Achtelfina­le gegen Island, eine der größten Blamagen des englischen Fußballs.

Zwei Jahre und einen radikalen Generation­swechsel später haben die Engländer dank ihres neuen Personals und ihrer neuen Eigenschaf­ten zum dritten Mal bei einer WM die Runde der letzten Vier erreicht.

Souverän

Das war auch gestern in Samara wieder ein Verdienst der Nummer eins, Jordan Pickford. Der Torhüter des FC Everton war vor dem Turnier von Experten als große Schwachste­lle ausgemacht worden, dabei strahlt der 24-Jährige eine enorme Sicherheit und Ruhe aus. Nach dem Seitenwech­sel parierte Jordan Pickford erst einen Kopf ball von Marcus Berg (47.), um sich später bei einem Schuss von Viktor Claesson (62.) noch mehr auszuzeich­nen.

Bei der zweiten großen Tat des Goalies waren die Engländer aber schon längst auf die Siegerstra­ße eingebogen. Dele Alli hatte nach einer Stunde für die Vorentsche­idung gesorgt, wie Maguire traf auch der Mittelfeld­mann per Kopf.

Damit lebt weiter der Traum vom zweiten WM-Titel nach 1966. Die Euphorie in England wird ungeahnte Ausmaße annehmen. TV-Geschichte hat dieses Nationalte­am in der Heimat jedenfalls schon jetzt geschriebe­n. Noch nie saßen in England bei Länderspie­len der Three Lions so viele Menschen vor den Fernsehern wie bei dieser WM.

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Kopfarbeit: Maguire setzte sich gegen Forsberg durch
 ??  ?? Starker Rückhalt: Jordan Pickford hielt, was es für England zu halten gab
Starker Rückhalt: Jordan Pickford hielt, was es für England zu halten gab

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