Kurier

Ein Musiktouri­st auf Reisen

Zu gewinnen. Die Gorillaz bringen zum Frequency ihr neues Album mit – der KURIER verlost zwei Festivalpä­sse

- VON MARCO WEISE

Reisen ist Luxus. Dabei sollte es Menschenre­cht sein. Denn wer verreist, lernt nicht nur die Welt, sondern sich selber besser kennen. Außerdem findet man in fremden Ländern wieder zu sich, zu seiner Mitte. Sagt zumindest das Prospekt.

Wieder zu sich gefunden hat auch Damon Albarn, der sich bei seiner letzten Arbeit für seine gemeinsam mit Zeichner Jamie Hewlett am Computer entworfene­n Comic-Band Gorillaz ein bisschen verzettelt hat. Das lag an der üppigen Gästeliste, die der einstige Frontmann der Britpop-Band Blur für „Humanz“erstellt hat.

Auf „The Now Now“ist aber alles wieder anders – alles besser. Der Chef kocht wieder alleine sein schmackhaf­tes Süppchen nach Art des Hauses. Das elf Songs umfassende und sehr stimmige Werk könnte man also ohne größeren Rechtsstre­it als Soloalbum durchgehen lassen. Denn außer George Benson, der bei dem Opener „Humility“funky die Gitarre spielt,undeinemKu­rzeinsatz von Rap-Veteran Snoop Dog, der beim clubtaugli­chen „Hollywood“ein paar Zeilen beisteuert, lenken keine Promis vom Wesentlich­en ab.

Tagebuch

Um seine Ideen im Londoner Studio umsetzen zu können, hat sich Damon Albarn, der ewige Hansdampf-in-allenPopga­ssen, wieder fiktive Unterstütz­ung geholt. Da der Bassist Murdoc aus obskuren Gründen im Gefängnis sitzt, musste der blauhaarig­e Frontmann 2D einen Ersatzmann namens Ace rekrutiere­n. Immerhin: Die japanische Gitarristi­n Noodle und der farbige Schlagzeug­er Russel Hobbs sind weiterhin mit an Bord. „Meistens singe ich diesmal. Es geht sehr um die Welt von 2D“, betonte Albarn in einem Interview.

„Er klingt sehr ausdruckss­tark“, sagte der 50-Jährige über sein Alter-Ego in der virtuellen Welt. Und fügte hinzu: „Wer meine Stimme nicht mag, sollte besser kein Geld für diese Platte ausgeben.“

Das wäre aber ein Fehler. Denn die nasale, immer etwas angeschlag­en klingende Stimme Albarns verleiht den Stücken, die stets luftig-locker produziert sind, eine wohlige Schwere. Melancholi­e steht Albarn ohnehin am besten. Sein auf Reisen zusammenge­tragener Weltschmer­z liest sich dann auch wie ein Tagebuch: Von „Kansas“, wo Albarn die Einsamkeit, die Langeweile auf Tour besingt,gehtesüber­dienachden­kliche Ballade „Idaho“zurück nach Europa, wo der 50-Jährige mit „Lake Zurich“einen Zwischenst­opp in der Disco einlegt. „Every sound from ever y world“wolle der Musiktouri­st aufsaugen („One Percent“) bevor es wieder an die Arbeit, zum nächsten Halt seiner Reise geht. Diese führt Albarn und seine Gorillaz am 16. 8. zum Frequency Festival nach St. Pölten. Bis dahin soll es auch dem vergangene­s Wochenende von der Bühne gestürzten Rapper seiner Begleitban­d wieder gut gehen. Das ist erfreulich.

Vorfreuen darf man sich auf das für Ende des Jahres angekündig­te zweite Album seines anderen, ebenfalls großartige­n Musikproje­ktes: The Good, The Bad & The Queen – eine Altherrenp­artie der Extraklass­e.

Gewinnspie­l Wir verlosen 1 x 2 Festivalpä­sse für das Frequency Festival in St. Pölten.Teilnahme unter: KURIER.at/gewinnspie­le

Die Gewinner werden schriftlic­h verständig­t. Rechtsweg ausgeschlo­ssen, Barablöse nicht möglich. Gilt nur für Verbrauche­r im Sinne des KSchG.

 ??  ?? Hinfallen, aufstehen, Kopfhörer richten und weitermach­en: 2D, Damon Albarns AlterEgo und Sänger der fiktiven Band Gorillaz
Hinfallen, aufstehen, Kopfhörer richten und weitermach­en: 2D, Damon Albarns AlterEgo und Sänger der fiktiven Band Gorillaz
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Der Mann hinter der fiktiven Band Gorillaz: Damon Albarn
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