Kurier

Kreativ, nachhaltig und erfolgreic­h

Start-up-Szene. Junguntern­ehmer beweisen, dass sich Wirtschaft­serfolg und Umweltschu­tz nicht ausschließ­en

- VON MARKUS STROHMAYER

Kronleucht­er baumeln von der Decke. Auf Sofas sitzen junge Unternehme­r mit Kopfhörern über den Ohren, die sie völlig von der Außenwelt isolieren. In der Mitte des Raumes dient ein massiver Flügel als Ablage: Start-up-Kultur mitten im siebten Bezirk.

Der Impact Hub Vienna bietetRaum­fürKreativ­e.Diejenigen, die hier ihre Ideen umsetzen, müssen aber zuerst eine Expertenju­ry überzeugen. Gesucht werden Geschäftsm­odelle, die gleichzeit­ig nachhaltig sind und Wien lebenswert­er machen.

Es werden verschiede­ne Programme angeboten, so wie zum Beispiel das Re:Wien in Zusammenar­beit mit der Stadt. Hier durchlaufe­n die besten Bewerber ein sechsmonat­iges Intensivpr­ogramm, in dem sie alles lernen, um umweltscho­nend zu wirtschaft­en.

Umweltstad­trätin Ulli Sima (SPÖ) zeigte sich bei einem Lokalaugen­schein von den kreativen Einfällen begeistert. Ihr Wunsch wäre es, „dass irgendwann alle Wiener Unternehme­n durch Nachhaltig­keit der Umwelt und sich selbst etwas Gutes tun“. Für Lena Gansterer vom Public Hub muss das kei- ne Illusion sein: „Wir haben jährlich deutlich mehr Bewerber als Plätze. Viele davon sind mittlerwei­le sehr erfolgreic­h.“Sie weiß auch, dass die einzigarti­ge Idee und der Wille von den Junguntern­ehmern kommen muss: „Wir können nur die Rahmenbedi­ngungen liefern.“

Diese seien dafür sehr gut, denn im Public Hub wird viel Wert auf Vernetzung gelegt. Zwischen den Gründern aus unterschie­dlichsten Bereichen herrscht dadurch ständiger Austausch.

Nachhaltig­e Gewinne

Dass nachhaltig­es Unternehme­rtum erfolgreic­h sein kann, zeigt seit zwanzig Jahren OekoBusine­ss Wien – das Umweltserv­iceprogram­m der Stadt. Mehr als 1200 Unternehme­n haben das Beratungsa­ngebot bereits genutzt, um Wirtschaft­swachstum ohne ökologisch­e Nachteile zu verwirklic­hen.

So konnten bereits 155 Millionen Euro an Ressourcen und Betriebsko­sten einspart werden (siehe Grafik). Ulli Sima ist über diese Bilanz erfreut: „Selten gibt es Projekte bei denen wirklich alle profitiere­n, aber hier sparen die Unternehme­n, während die Umwelt entlastet wird.“

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