Kreativ, nachhaltig und erfolgreich
Start-up-Szene. Jungunternehmer beweisen, dass sich Wirtschaftserfolg und Umweltschutz nicht ausschließen
Kronleuchter baumeln von der Decke. Auf Sofas sitzen junge Unternehmer mit Kopfhörern über den Ohren, die sie völlig von der Außenwelt isolieren. In der Mitte des Raumes dient ein massiver Flügel als Ablage: Start-up-Kultur mitten im siebten Bezirk.
Der Impact Hub Vienna bietetRaumfürKreative.Diejenigen, die hier ihre Ideen umsetzen, müssen aber zuerst eine Expertenjury überzeugen. Gesucht werden Geschäftsmodelle, die gleichzeitig nachhaltig sind und Wien lebenswerter machen.
Es werden verschiedene Programme angeboten, so wie zum Beispiel das Re:Wien in Zusammenarbeit mit der Stadt. Hier durchlaufen die besten Bewerber ein sechsmonatiges Intensivprogramm, in dem sie alles lernen, um umweltschonend zu wirtschaften.
Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) zeigte sich bei einem Lokalaugenschein von den kreativen Einfällen begeistert. Ihr Wunsch wäre es, „dass irgendwann alle Wiener Unternehmen durch Nachhaltigkeit der Umwelt und sich selbst etwas Gutes tun“. Für Lena Gansterer vom Public Hub muss das kei- ne Illusion sein: „Wir haben jährlich deutlich mehr Bewerber als Plätze. Viele davon sind mittlerweile sehr erfolgreich.“Sie weiß auch, dass die einzigartige Idee und der Wille von den Jungunternehmern kommen muss: „Wir können nur die Rahmenbedingungen liefern.“
Diese seien dafür sehr gut, denn im Public Hub wird viel Wert auf Vernetzung gelegt. Zwischen den Gründern aus unterschiedlichsten Bereichen herrscht dadurch ständiger Austausch.
Nachhaltige Gewinne
Dass nachhaltiges Unternehmertum erfolgreich sein kann, zeigt seit zwanzig Jahren OekoBusiness Wien – das Umweltserviceprogramm der Stadt. Mehr als 1200 Unternehmen haben das Beratungsangebot bereits genutzt, um Wirtschaftswachstum ohne ökologische Nachteile zu verwirklichen.
So konnten bereits 155 Millionen Euro an Ressourcen und Betriebskosten einspart werden (siehe Grafik). Ulli Sima ist über diese Bilanz erfreut: „Selten gibt es Projekte bei denen wirklich alle profitieren, aber hier sparen die Unternehmen, während die Umwelt entlastet wird.“