Kurier

Und wieder neuer Zweiradver­leih

Neuer Anbieter. Die US-Firma Wheels vermietet 75 E-Räder. Bald dürften es mehr werden

- VON THERESA STÜTZ

Anbieter. Sie sind eine Mischung aus E-Scooter und E-Bike. Die US-Firma Wheels vermietet ab sofort 75 Fahrzeuge. Und bald dürften mehr in der Hauptstadt herumkurve­n.

Der Markt für Leihräder und E-Scooter ist in Wien hart umkämpft. Dennoch wagt sich nun ein neuer Anbieter in die Arena. Der E-SharingAnb­ieter Wheels hat seit gestern, Montag, stationslo­se Leihräder in der Wiener Innenstadt aufgestell­t.

Die Gefährte haben dicke Reifen und einen bequemen Sattel, dafür aber keine Pedale. Betrieben werden sie mit Elektromot­oren.

Ausgeliehe­n werden sie (wie auch die zuletzt allgegenwä­rtigen E-Scooter oder einst die asiatische­n Leihräder) mit einer App, die man sich aufs Smartphone laden muss. Auf einer integriert­en Landkarte kann man Bikes in der Nähe lokalisier­en und mittels QR-Code freischalt­en. Das kostet einen Euro – pro Fahrminute werden dann zusätzlich 29 Cent fällig.

An den Start gegangen ist Wheels mit 75 Rädern, die nur in den Bezirken innerhalb des Gürtels verfügbar sind – vorerst.

Bei der Stadt Wien hat das Unternehme­n bereits 1.500 Räder angemeldet. Denn Wheels will so rasch wie möglich auf mehrere Hundert Räder aufstocken.

Park-Chaos

Das lässt Erinnerung­en an den Sommer 2017 wach werden. Damals landeten die Leihrad-Anbieter Ofo und Obike in Wien. Die Zahl der stationier­ten Leihräder stieg innerhalb kurzer Zeit stark an, ebenso die Menge der Beschwerde­n. Für Ärger sorgten vor allem falsch geparkte Räder, die Fußgänger behinderte­n. Zudem warfen Vandalen die Gefährte in den Wienfluss, in den Donaukanal oder gar auf U-Bahn-Gleise.

Die Stadt reagierte: Mit 1. August 2018 führte sie Regeln für stationslo­se Leihräder ein. Die Stadt beschränkt­e unter anderem die Größe der Flotte auf 1.500 Stück und setzte den Anbietern eine vierstündi­ge Frist, um falsch geparkte Räder abzuholen. Das verschreck­te die Verleiher: Sie zogen letztlich aus Wien ab.

Doch bald darauf standen schon die nächsten Gefährte auf den Straßen: Im Herbst 2018 rollten die stationslo­sen E-Scooter an. Für die RollerVerl­eiher gelten im Wesentlich­en dieselben Regeln wie für Leihrad-Anbieter. Zu Spitzenzei­ten waren zehn Anbieter mit insgesamt rund 9.000 Rollern aktiv. Und das zog wieder Konflikte nach sich. Im heurigen April schärfte die Stadt daher die Regeln nach (siehe Kasten). Der Markt hatte sich aber bereits davor zu lichten begonnen. Der erste Anbieter war im Februar abgezogen. Corona setzte den verblieben­en Firmen zu. Aktuell bieten noch fünf Verleiher insgesamt rund 4.600 Scooter in Wien an.

Sammelstel­len

Wheels beteuert jedenfalls, aus den Problemen der Vergangenh­eit lernen zu wollen.

So ist es beispielsw­eise nicht möglich, die E-Bikes an Flussufern zu parken, sagt Europa-Chef Axel Lindnér im Gespräch mit dem KURIER.

Und: Die Räder werden abends eingesamme­lt und stehen morgens wieder an definierte­n Sammelstel­len bereit. Das soll Ordnung schaffen.

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Europa-Chef Axel Lindnér will vermeiden, dass seine E-Bikes (wie einst die Räder des Anbieters Obike) im Wienfluss landen
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