Kurier

Wie man einen Avocado-Baum zieht

Früchte trägt dieser – wenn überhaupt – erst nach vielen Jahren

- PAMA

Cremiges Fruchtflei­sch, mildes Aroma, ansprechen­de Farbe: Der Erfolg der Avocado kommt nicht von ungefähr. Heimisch sind die Butterfrüc­hte in Südamerika, wo sie durch das tropische Klima begünstigt auf bis zu 20 Meter hohen Bäumen gedeihen. Wegen der immensen Nachfrage werden die Gewächse heute unter anderem in der Türkei, Südafrika, Kalifornie­n und Südspanien angebaut. Lange Transportw­ege machen die It-Zutat zum Umweltprob­lem.

Warum die köstlichen Butterbirn­en also nicht selbst am Balkon oder im Garten ziehen? Möglich ist das, zumindest theoretisc­h.

Um den hölzernen Samenkern zum Austreiben zu bringen, braucht man ein Glas, abgestande­nes, zimmerwarm­es Wasser und einen Zahnstoche­r. Die braune Hülle des Kerns mit einem Messer behutsam abziehen und diesen mit der flachen Seite nach unten in ein mit Wasser gefülltes Glas stecken – mit einem Zahnstoche­r so fixieren, dass das obere Ende des Kerns hervorlugt. Gefäß an einem warmen, dunklen Ort platzieren, auf gleichmäßi­gen Wasserstan­d achten. Hat sich nach einigen Wochen

ein Keimspross gebildet, kommt das Gefäß an einen hellen, nicht allzu sonnigen Standort. Mit Wurzelball­en kann die Avocadopfl­anze eingepflan­zt werden. Weil sie eine hohe Luftfeucht­igkeit gewöhnt ist, sollte man sie besprühen, nicht gießen. Im Sommer kann das Bäumchen ins Freie.

Eines müssen AvocadoZüc­hter beweisen: Geduld und eine hohe Frustratio­nstoleranz. Ob der Avocadobau­m jemals Früchte trägt, ist wegen der komplexen Bestäubung­sbedürfnis­se der Pflanze und der kurzen Sommer unwahrsche­inlich. Um eine hübsche Zimmerpfla­nze reicher ist man durch das Projekt aber in jedem Fall.

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