Stark schwankende Stimmungen
» Das Börsenjahr 2023 ist freundlich gestartet und die Aktienmärkte konnten in den ersten Monaten merklich zulegen. Nach zwischenzeitlichen Auf und Abs sind die Gewinne seit August aber in der Sommersonne geschmolzen. Dabei spielten zunehmende Konjunktursorgen in der Eurozone, die zu Abwärtsrevisionen der Wirtschaftsprognosen geführt haben, eine Rolle. Weitere wesentliche Gründe waren die hartnäckige Inflation und die damit verbundenen Zinserhöhungen der Notenbanken sowie stark gestiegene Renditen an den Anleihemärkten.
Diese Themen werden uns auch im kommenden Jahr begleiten und wahrscheinlich für erhöhte Volatilität an den Kapitalmärkten sorgen. Dabei dürften die Notenbanken erneut viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen – diesmal allerdings mit möglichen Zinssenkungen. Diese könnten erforderlich werden, da die Wirtschaft in der Eurozone und eventuell auch in den USA in eine Rezession abzurutschen droht. Die Notenbanken würden wohl versuchen, dem entgegenzuwirken. Eine wieder expansivere Geldpolitik sollte den konjunkturbedingten Rückgang an den Aktienmärkten bremsen bzw. auffangen. Die Anleiherenditen würden in einem solchen Szenario fallen und die Anleihekurse entsprechend steigen. Auch Gold dürfte in diesem Umfeld anziehen und sich zu neuen Höchstständen aufschwingen. Nicht außer Acht lassen darf man die politischen und geopolitischen Risiken. So stehen 2024 weltweit rund 50 wichtige Wahlen an, darunter die Präsidentschaftswahl
„Eine wieder expansivere Geldpolitik sollte den konjunkturbedingten Rückgang an den Aktienmärkten bremsen bzw. auffangen.“
Werner G. Zenz, Sprecher des Vorstandes Bankhaus Spängler
in den USA. Auswirkungen auf die Kapitalmärkte dürften auch der weitere Kriegsverlauf in der Ukraine und die Spannungen zwischen China und Taiwan haben. Darüber hinaus gibt es mehrere Handelskonflikte, die sich durch das nächste Jahr hindurchziehen werden. Die Stimmung der Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer wie auch die Kurse an den Kapitalmärkten dürften also stark schwanken. «