Bleiben die Leitzinsen auf hohem Niveau?
» Die Inflation und Zinsen werden auch 2024 mit hoher Wahrscheinlichkeit das Geschehen an den Börsen dominieren. Entscheidend scheint die Frage, ob der Zinsgipfel vielleicht schon erreicht wurde und über welchen Spielraum die Notenbank auf beiden Seiten des Atlantiks verfügen werden.
Bis vor wenigen Wochen preisten die Kapitalmärkte für die zweite Hälfte des kommenden Jahres bereits erste Zinssenkungen ein. Steigende Energiepreise sorgten für einen deutlichen Dämpfer. Wahrscheinlich scheint für 2024, dass die Leitzinsen wohl für längere Zeit auf erhöhtem Niveau bleiben. Für die Konjunktur in den USA bedeutet das zwar keine Entlastung, ein „Soft landing“-Szenario mit geringen Wachstumsraten erscheint dennoch als wahrscheinlich. In der Eurozone ist das Konjunkturbild weniger freundlich. Die Kombination aus hohen Zinsen, teurer Energie und schwacher Nachfrage aus China lastet deutlich auf dem verarbeitenden Sektor. In diesem Bereich besteht jedoch die Hoffnung, dass der Tiefpunkt bei den Auftragseingängen bereits hinter uns liegen könnte.
Immobilienkrise, demografischer Wandel und schwächere Exporte haben die Wirtschaft in China nach wie vor im Griff. Das Wachstum wird zwar anhalten, aber geringer ausfallen als in der Vergangenheit.
Was bedeutet dieses Umfeld für den Anleger? Die gute Nachricht ist, dass festverzinsliche Veranlagungen für Euro-Anleger mit Laufzeiten von zwei bis drei Jahren ein sehr gutes Verhältnis von Risiko und Ertrag bieten. 2024 werden in den USA Präsidentschaftswahlen stattfinden. Ein Blick auf die Statistik verrät, dass der Dow Jones Index in Wahljahren in der Vergangenheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 66 % positiv abschließen konnte. Ein Blick auf Werte außerhalb des Technologiebereichs könnte sich daher als lohnend erweisen. «
„Die gute Nachricht ist, dass festverzinsliche Veranlagungen für Euro-Anleger ein sehr gutes Verhältnis von Risiko und Ertrag bieten.“
Jürgen Lukasser, Investmentchef LGT Bank Österreich