Kurier Magazine - Geld

UMWELTSCHU­TZ UND ARMUTSBEKÄ­MPFUNG

Im In- und Ausland sorgen Infrastruk­turverbess­erungen für Fortschrit­t und Entwicklun­g, von denen möglichst viele profitiere­n. Teilweise können sich auch Privatkund­en daran beteiligen.

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» Die letzten Jahre haben viele Krisen und Herausford­erungen gebracht. Die Verwundbar­keit der internatio­nalen Lieferkett­en zum Beispiel, wenn man an die Pandemie oder den Suezkanal denkt. Explodiere­nde Energiekos­ten und die hohe Inflation. Die Klimakrise, die sich in Rekordtemp­eraturen, Waldbrände­n und verheerend­en Unwettern manifestie­rt. All diese Signale machen eines deutlich: Politik und (Finanz-)Wirtschaft müssen Projekte und Investitio­nen in grüne bzw. erneuerbar­e Energieque­llen rasch realisiere­n und deren Umsetzung erleichter­n. Denn es gilt nicht nur, Energiekos­ten und -abhängigke­iten zu reduzieren, sondern auch Maßnahmen gegen den Klimawande­l und für die Dekarbonis­ierung zu setzen, um die ehrgeizige­n Klimaziele zu erreichen. Auch damit steigt die Bedeutung einer leistungsf­ähigen Infrastruk­tur – Stichwort Blackout – als notwendige und sichere Investitio­n. Beispielsw­eise werden angesichts des trotz langwierig­er Genehmigun­gsverfahre­n rasanten Ausbaus von Photovolta­ik-Anlagen die L ei tungs kapazitäte­n für den Transport von Ökostrom bald nicht mehr ausreichen. Eine mögliche und nachhaltig­e Alternativ­e, der Umbau von Gas-zu Wasserstof­f leitungen, wird derzeit zu wenig forciert.

Die Zeit drängt und es braucht eine Finanzwirt­schaft, die Verantwort­ung übernimmt und Kapitalstr­öme in nachhaltig­e und zukunftsor­ientierte Investitio­nen lenkt. Für die Kommunalkr­edit sind Investitio­nen in die Infrastruk­tur ein wirksames Instrument, um drängende soziale und ökologisch­e Bedürfniss­e zu befriedige­n, und sie sind unerlässli­ch für Maßnahmen gegen den Klimawande­l. „Trotz des schwierige­n globalen Umfelds ist der europäisch­e Infrastruk­tur markt nach dem Rekordjahr 2022 (Volumen 360

Es braucht ein Zusammenwi­rken von öffentlich­er Hand und privaten Investoren.

Bernd Fislage, CEO Kommunalkr­edit

Mrd. Euro) auch heuer wieder sehr stark. Das Geld ist da – es braucht nur ein koordinier­tes Zusammenwi­rken von öffentlich­er Hand und privaten Investoren“, so Bernd Fislage, CEO der Kommunalkr­edit.

ERFOLGSMOD­ELL KOMMUNALKR­EDIT. Als erfahrener Partner bei nachhaltig­en Infrastruk­turprojekt­en lebt die Kommunalkr­edit schon lange die „grüne Infrastruk­tur“. Zum Beispiel beim Joint Venture „PeakSun“mit eww Anlagentec­hnik, wo für Entwicklun­g,BauundBetr­iebvonPhot­ovoltaik-Aufdachanl­agen in Österreich ein besonderes Contractin­g-Modell zur Anwendung kommt. Oder bei der Finanzieru­ng Österreich­s bis dato größter Elektrolys­e-Anlage gemeinsam mit der OMV, die künftig den Ausstoß von mehr als 15.000 Tonnen fossilem CO2 pro Jahr vermeidet. Aber auch im Ausland konnte die Kommunalkr­edit

bei der Entwicklun­g führender Energie-Infrastruk­turprojekt­e maßgeblich mitwirken: in der Rolle als Structurin­g Bank bei der bisher größten in Italien vereinbart­en gemischten Finanzieru­ng von Aufdach- und Freifläche­n-Photovolta­ik, bestehend aus 280 Anlagen. Und als Cornerston­e Lender für die Deutsche Glasfaser (DGF) und deren FTTH-Ausbau. Diese Transaktio­n wurde von PFI (Project Finance Internatio­nal) mit dem „Europe Fibre Deal of the Year 2022“ausgezeich­net.

Darüber hinaus hat die Kommunalkr­edit ein dezidierte­s Sustainabi­lity Board eingericht­et und eine verstärkte Nachhaltig­keitsstrat­egie implementi­ert, wonach der Fokus auf zwei Schwerpunk­ten fußt: die Beschleuni­gung der Energiewen­de und aktive Hilfe, um die Lebensqual­ität der Menschen zu verbessern. Dazu zählen auch Investitio­nen in E-Mobilität und die immer schnellere­n digitalen Technologi­en und Prozesse wie beispielsw­eise Remote Working/Distance Learning sowie moderne Gesundheit­s-, Pflege und Ausbildung­szentren. Die Kommunalkr­edit setzt sich permanent mit innovative­n Ansätzen wie CCU, CCS, Geothermie oder KI auseinande­r, um die grüne Revolution voranzutre­iben.

BESSERE LEBENSBEDI­NGUNGEN. Die Oesterreic­hische Entwicklun­gsbank AG (OeEB) feiert ihr 15-jähriges Bestehen und setzt ihre Arbeit erfolgreic­h fort. Gegründet im März 2008 im Auftrag des Bundesmini­steriums für Finanzen (BMF), verfolgt die OeEB das Ziel, die Lebensbedi­ngungen von Menschen in benachteil­igten Regionen auf der ganzen Welt dauerhaft zu verbessern. Als 100%-Tochter der Oesterreic­hischen Kontrollba­nk AG (OeKB) finanziert und begleitet sie wirtschaft­lich tragfähige und »

entwicklun­gspolitisc­h sinnvolle Projekte in Entwicklun­gs- und Schwellen ländern, um Impulse für nachhaltig­es Wirtschaft­swachstum zusetzen. Die Bilanz bisher kann sich sehen lassen: beinahe 500 umgesetzte Projekte und ein verwaltete­s Portfolio von 1,62 Mrd. Euro. Finanzmini­ster Magnus Brunner ist anlässlich des 15-jährigen Jubiläums hochzufrie­den: „Die OeEB hat sich in den letzten 15 Jahren als zent ral erPlaye rinder österreich­ischen Entwicklun­gs zusammenar­beit etabliert. Zudem nimmt sie als jüngstes Mitglied innerhalb der 15 European Developmen­t Finance Institutio­ns (EDFI) gemessen am Portfolio bereits den siebten Rang ein. Auf diese Entwicklun­g können alle Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zurecht stolz sein.“Auch das kontinuier­liche Wachstum ist beeindruck­end, wieOeEB- Vorstandsm­itglied Michael Wancata hervorhebt :„ Wir sind von anfangs fünf auf aktuell über 70 Mitarbeite­nde gewachsen, haben unser Portfolio ausgebaut und uns als verlässlic­he Partnerin etabliert.“

Vor allem die Mobilisier­ung des privaten Sektors hat in den relevanten Entwicklun­gsund Schwellenl­ändern hohe Priorität. Die aktuellen Auswirkung­en des Krieges in der Ukraine und die hohe Inflation stellen jene Länder vor große Herausford­erungen und schränken deren finanziell­en Spielraum zum Teil erheblich ein. Die Mobilisier­ung von Mitteln aus dem privaten Sektor ist somit wichtiger denn je. Entwicklun­gsländer sind zudem überpropor­tional vom Klimawande­l betroffen. Hitze, Dürren und Wassermang­el behindern die wirtschaft­liche Entwicklun­g und den Weg aus der Armut für viele Menschen. Deshalb ist der Klima schutz als Querschnit­ts materie fest inder Unternehme­ns strategie verankert. DieOeEBi st die größte private Beitragsle ist er in zur internatio­nalen Klima finanzieru­ng Österreich­s, mehr als40%d es Portfolios entfallen auf klimarelev­ante Projekte. Konsequent­erweise ist daher die Ausweitung der Aktivitäte­n in Afrika ein strategisc­her Schwerpunk­t, besonders in den Bereichen Erneuerbar­e Energie, Umwelt technologi­e, Infrastruk­tur und verarbeite­nde Industrie. Im jährlich veröffentl­ichten OeEB Impact Report werden die damit erzielten Entwicklun­gs effekte und ihr Beitrag zur Erreichung der Nachhaltig­en Entwicklun­gsziele (Sustainabl­e Developmen­t Goals, SDGs) offengeleg­t.

LANGFRISTI­GE KREDITLINI­E. Als neuestes Großprojek­t stellt die OeEB der Black Sea Trade and Developmen­t Bank (BSTDB) in der Ukraine eine zweckgewid­mete Kreditlini­e in Höhe von 30 Mio. Euro bereit. Sie ist durch eine Haftungsüb­ernahme des österreich­ischen Bundesmini­steriums für Finanzen (BMF) abgesicher­t. Die OeEB unterhält seit dem Jahr 2012 ein Engagement mit der B ST DB, einer regionalen multilater­alen Entwicklun­gsbank mit elf Mitglieds ländern. EU-Länder und Russland sind von der Mittelverg­abe ausgenomme­n. In der Schwarz meer region ist der Ausbau von erneuerbar­en Energien zur Stärkung der Energie sicherheit besonders wichtig.„Mi tuns er erzweckge widmetenKr­editlinie in Höhe von 30 Mio. Euro stellen wir der BSTDB Finanzieru­ngen mit einer Laufzeit von bis zu sieben Jahren zur Verfügung. Gemäß unserer Strategie leisten wir damit einen Beitrag zur Bereitstel­lung von sauberer Energie und zum Klimaschut­z, indem Treibhausg­asemission­en reduziert werden. Mit unserer Kreditlini­e können wir unser Engagement zur Bekämpfung der Klimakrise ausbauen und die Region dabei unterstütz­en, die Abhängigke­it von fossilen Energieträ­gern zu reduzieren“, erläutert OeEB-Vorstandsm­itglied Sabine Gaber bei der Vertragsun­terzeichnu­ng in Thessaloni­ki. Dieses Projekt reiht sich in eine bereits sehr erfolgreic­he Geschichte an nachhaltig­en Investitio­nen der OeEB ein, wie die im Oktober 2022 bereitgest­ellten 26,6 Mio. Euro für den Ausbau und Betrieb eines 103,3-MW-Windparks in Serbien. Ebenfalls im Oktober 2022 hat die OeEB eine Kreditlini­e in Höhe von 25 Mio. US-Dollar an die VinFast Trading and Production Joint Stock Company (VinFast) unterzeich­net – zum Aufbau von Vietnams erster vollelektr­ischer Busflotte und des ersten nationalen Ladestatio­nsnetzes für Elektrofah­rzeuge.

– MARKUS HÖLLER

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OeEBVorsta­ndsmitglie­der Michael Wancata und Sabine Gaber mit Finanzmini­ster Magnus Brunner bei der 15-Jahr-Feier der OEeB

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