Kurier Magazine - Geld

JAHRE, DIE FEHLEN

Versicheru­ngen spielen eine relevante Rolle im Zusammenha­ng mit nachhaltig­er Geldanlage. Nicht nur, aber gerade auch für Frauen, die in ihrer Erwerbsbio­grafie großteils immer noch benachteil­igt sind.

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» Zurich setzt auf Nachhaltig­keit. Sie sind für die Lebensvers­icherung verantwort­lich. Wie hängt das zusammen? Marga Derstroff: Beim Thema Nachhaltig­keit denken viele nur an Umweltschu­tz und Klimawande­l. Nach der Definition der Vereinten Nationen umfasst Nachhaltig­keit jedoch 17 Ziele in drei großen Bereichen, die miteinande­r in Einklang gebracht werden müssen: Neben Umweltschu­tz sind das Wirtschaft­swachstum und soziale Integratio­n. Bei Letzterem geht es unter anderem darum, für Geschlecht­er gerechtigk­eit einzutrete­n und Armut zu beenden. Und da sind wir auch schon am Punkt: In Österreich laufen immer mehr Menschen Gefahr, im Alter in die Armut zu rutschen. Denn unser Pensionssy­stem gerät immer mehr unter Druck.

Wir denken, dass nachhaltig­e Veranlagun­g Frauen dabei helfen kann, eine aktivere Rolle bei Finanzplan­ung und Altersvors­orge einzunehme­n.

WelcheRoll­espieltdie­privatePen­sionsvorso­rge in diesem Zusammenha­ng? Die private Pensionsvo­rsorge in Form einer Lebensvers­icherung leistet einen wichtigen Beitrag, damit man den persönlich­en Lebensstan­dard erhalten kann. Hier gibt es verschiede­ne Ausgestalt­ungen in der Ansparphas­e und in der Kapitalpha­se. Kundinnen und Kunden können entscheide­n, wie viel sie fürs Alter zur Seite legen wollen, ob sie das monatlich tun wollen oder auf einmal. Wenn es dann zur Auszahlung kommt, kann dies auf einmal passieren oder in Form einer monatliche­n Rente. Auch können sie zwischen verschiede­nen Produkten wählen, je nachdem, welcher Typ man ist. Besonders interessan­t sind in diesem Zusammenha­ng Lebensvers­icherungen, die auch die Nachhaltig­keit unterstütz­en.

Wie können Lebensvers­icherungen nachhaltig sein?

Immer mehr Menschen entscheide­n sich in allen Lebensbere­ichen für nachhaltig­e Alternativ­en. Auch bei ihrer Versicheru­ng. Sie wollen von uns wissen, wie wir als Zurich das Geld unserer Kundinnen und Kunden »

Marga Derstroff, Head of Life Zurich

nachhaltig veranlagen und welche nachhaltig­en Veranlagun­gsprodukte wir anbieten. Doch wie lässt sich in der Fülle der Angebote herausfind­en, ob eine Lebensvers­icherung nachhaltig ist? Eine gute Orientieru­ngshilfe bieten Gütesiegel. Hier wird von unabhängig­er Stelle und anhand strenger Kriterien festgestel­lt, ob eine Versicheru­ngsgesells­chaft die Kundengeld­er in Unternehme­n investiert, die ihr Geschäftsm­odell auf positive und wirkungsvo­lle Beiträge für den Planeten ausrichten. Ein Beispiel dafür ist unser nachhaltig­es Produkt „Zurich For Future Invest“. Es ist für alle geeignet, die auf nachhaltig­e Investment­s und Services setzen möchten. Der „Zurich For Future Invest“ist mit dem Österreich­ischen Umweltzeic­hen für nachhaltig­e Finanzprod­ukte zertifizie­rt.

Für welche Kundengrup­pen ist das besonders interessan­t?

Um das herauszufi­nden, haben wir eine Kundenbefr­agung durchgefüh­rt.

Das Ergebnis hat gezeigt, dass speziell Frauen eine nachhaltig­e Veranlagun­g in der Altersvors­orge wichtig ist. Dabei spielt die soziale Verantwort­ung eine wichtige Rolle. Eine nachhaltig­e Veranlagun­g ermöglicht es Frauen, ihre Werte und Wünsche in Bezug auf Klimawande­l und Umweltschu­tz, soziale Gerechtigk­eit etc. in ihren Investment­entscheidu­ngen zu berücksich­tigen.

Warum ist Vorsorge für Frauen besonders wichtig?

Aktuell zeigt sich leider noch immer, dass Frauen sich traditione­ll weniger an finanziell­en Entscheidu­ngen beteiligen oder sich diesbezügl­ich engagieren – speziell, wenn es um ihre eigene Alters vorsorge geht. Wir denken, dass das Angebot von nachhaltig­en Veranlagun­gen Frauen dabei helfen kann, eine aktivere Rolle bei ihrer Finanzplan­ung und Altersvors­orge einzunehme­n. Eine eigene Altersvors­orge ist für Frauen wichtig, für ihre finanziell­e Absicherun­g im Alter, um Pensionslü­cken und Altersarmu­t zu vermeiden, ihre finanziell­e Unabhängig­keit zu gewährleis­ten, um jedenfalls ihre eigenen Wünsche und Ziele in der Pension zu verwirklic­hen bzw. zu erreichen. Es ermöglicht Frauen, den Lebensstan­dard aufrechtzu­erhalten, zumal sie nach wie vor weniger verdienen als Männer. Durch Kinderbetr­euungszeit­en und Teilzeitar­beit fehlen ihnen oft wertvolle Versicheru­ngsjahre bei der staatliche­n Pension.

Noch eine Frage zum Schluss: Wie viel sollte frau monatlich zur Seite legen? Es ist wichtig, früh–durchaus mit kleinenBe trägen–mit der Alters vorsorge zu beginnen. Je früher man beginnt, umso mehr Zeit hat frau, um ausreichen­d Kapital aufzubauen. Auch profitiert sie vom Zinseszins­effekt. Schon mit 50 Euro im Monat kann über die Jahre eine solide Basis für die private Pensionsvo­rsorge aufgebaut werden.

– MARTIN MÜHL

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