„FLÄCHENMANGEL UND STEIGENDE MIETEN AB 2025“
Horst Lukaseder, Mitglied der Geschäftsführung der VMF Immobilien GmbH, spricht über Trends am Immobilienmarkt und die neue Anleihe der VMF Gruppe.
» Inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen und regulatorischer Veränderungen navigiert der österreichische Immobilienmarkt durch ungewohntes Terrain. Horst Lukaseder, Mitglied der Geschäftsführung der VMF Immobilien GmbH, spricht über die aktuellen Chancen und Risiken.
Der österreichische Immobilienmarkt wurde durch die Zinsanhebungen und die sogenannte KIM-Verordnung 2023 schwer gebeutelt. Lohnt es sich, derzeit eine Wohnimmobilie in Österreich zu kaufen?
Horst Lukaseder: Trotz aller Unkenrufe zeigt sich der Immobilienmarkt robuster als erwartet und die Preise bleiben in vielen Segmenten stabil. Zudem ist das Immobiliengeschäft sehr langfristig orientiert und Marktschwankungen kommen hin und wieder vor.
Welche Trends im Immobilien bereich sind gerade dominierend?
Wegen hoher Fremd kapitalzinsen starten aktuell wenige neue Projekte. Ab 2025 erwarten wir Wohnungsmangel und höhere Mieten, besonders in Städten wie Wien, Salzburg und Innsbruck. Ende 2022 fehlten in Wien 30.000 Wohnungen, und die Situation hat sich 2023 durch Zuzug und Bauzurückhaltung verschlimmert.
Wann erwarten Sie eine Stabilisierung des Immobilienmarkts?
Wir sehen eine mögliche Stabilisierung bereits im Jahr 2024. Bei sinkender Inflation und wirtschaftlicher Abkühlung könnten wir den Höhepunkt der Zinsen erreicht haben. Ab 2025 könnten die Preise für Immobilien, insbesondere in Städten wie Wien, Salzburg und Innsbruck, wieder steigen, angetrieben durch eine hohe Nachfrage und ein sehr begrenztes Angebot.
Die VMF Gruppe hat kürzlich eine Immobilien-Anleihe aufgelegt. Was können Investoren von dieser Anleihe erwarten? Seit September 2023 bieten wir die „12 % VMF Immobilien Anleihe 20232025“an. Das Mindestinvestment beträgt 100.000 Euro. Trotz der aktuellen Korrekturphase des Immobilienmarkts sehen wir viele Gelegenheiten, die wir gemeinsam mit Investoren nutzen möchten. Das Geld aus der Anleihe wird vor allem dazu genutzt, in den Wiener Zinshausmarkt zu investieren.
Wieso finanzieren Sie sich nicht über einen Bankkredit, sondern über eine
Anleihe und noch dazu mit einem so hohen Kupon?
Seit der EZB-Leitzinserhöhung auf 4,5 Prozent stiegen unsere Bank-Refinanzierungskosten enorm. Statt Hypothekarkredite nutzen wir Mezzaninkapital mit Zinsen über zwölf Prozent. Daher refinanzieren wir uns nun über den Kapitalmarkt und bieten eine Anleihe mit zwölf Prozent Kupon p.a. an.
Was macht Zinshäuser für die VMF Gruppe so attraktiv?
Zinshäuser sind eine gute Ergänzung zu unseren bestehenden Wohnanlagen. Hier können wir bestehende Bausubstanzen adaptieren und so nachhaltig neuen Wohnraum erschließen.
– HERTA SCHEIDINGER