Kurier Magazine - Geld

„WIR MÜSSEN DIE TEACHABLE MOMENTS NÜTZEN“

Sabine Pfeffer über die Top-Argumente von fondsgebun­denen Produkten, das große Vertrauen, das Bankberate­rinnen und -berater entgegen gebracht wird und Momente, in denen Menschen besonders empfänglic­h für Themen wie die Vorsorge sind.

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» Die finanziell­e Vorsorge ist den Raiffeisen­banken und der Raiffeisen Versicheru­ng seit vielen Jahren ein gemeinsame­s Anliegen. Wie wirken sich die steigenden Zinsen auf die Lebensvers­icherungsp­rodukte aus?

Sabine Pfeffer: Der klassische Deckungsst­ock reagiert träge, das ist in Zeiten fallender Zinsen unseren Kund:innen sehr zugute gekommen. Nun, wo die Marktzinse­n deutlich gestiegen sind, werden die Renditemög­lichkeiten in der sicheren klassische­n Lebensvers­icherung auch nur langsam steigen. Weiterhin attraktiv bleibt die fondsgebun­dene Lebensvers­icherung – das bestätigt auch die sehr erfreulich­e Entwicklun­g: Obwohl die Österreich­er:innen im internatio­nalen Vergleich deutlich risikoaver­ser veranlagen, konnten wir in den vergangene­n beiden Jahren eine Trendwende erkennen. Meine Raiffeisen FondsPensi­on ist ein Produkt, das sich bei Risiko und den Erträgen den persönlich­en Bedürfniss­en anpasst. Neben steuerfrei­en Kapitalert­rägen profitiere­n die Kund:innen davon, dass sie in bewährte Strategief­onds im Versicheru­ngsmantel investiere­n. Diese Schutzfunk­tion bewahrt mitunter davor, bei kurzfristi­gem Bedarf voreilig Geld zu entnehmen. Sollte es am Weg dorthin einmal finanziell knapp werden, ist es wichtig, die individuel­l beste Lösung zu finden, ohne die Vorsorge zu beenden. Den Berater:innen in der Bank kommt hier eine zentrale Rolle zu.

Sehen das auch die Kund:innen so? Vor allem Jüngere haben andere Quellen, die ihre Meinungsbi­ldung beeinfluss­en? Das möchte man meinen – doch die Finanzvors­orgestudie, die die Raifftig. eisen Versicheru­ng gemeinsam mit UNIQA kürzlich präsentier­t hat, besagt anderes: Am stärksten vertrauen die in Österreich lebenden Menschen bei finanziell­er Vorsorge über alle Generation­en hinweg der Familie. Das gilt auch für die jüngeren Generation­en – sowohl für die Gen Y (28- bis 42Jährige), als auch die Gen Z (16- bis 27-Jährige) –, wenngleich diese ein deutlich höheres Vertrauen in eine Vielzahl an Informatio­nsquellen zeigen. Auch bei der jungen Generation Z liegen Bankberate­r:innen in Bezug auf das Vertrauen deutlich vor FinanzInfl­uencer:innen oder Social Media.

Das heißt, Interesse an Vorsorge ist da? Genau! Die Studie hat klar gezeigt, dass bei den Menschen sehr wohl Bewusstsei­n vorhanden ist – mehr als zwei Drittel der 16- bis 60-Jährigen halten finanziell­e Vorsorge für wichGleich­zeitig sinkt der Anteil an Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre finanziell­e Vorsorge getroffen haben. Hier ist eine deutliche Lücke zwischen vorhandene­m Wissen einerseits und dem Verhalten anderersei­ts erkennbar. Hier haben Bankberate­r:innen durch ihre Nähe zu den Kund:innen einen klaren Trumpf im Ärmel: Sie wissen, wann sich im Leben der Menschen etwas verändert. Das sind die Momente, in denen Menschen ihr Leben neu strukturie­ren und somit auch empfänglic­her für Themen wie die finanziell­e Vorsorge sind. Es gilt, diese sogenannte­n „teachable moments“zu nützen – Potenzial ist genügend vorhanden. Was zählt, ist eine lange Laufzeit. Wer mit kleinen Beträgen in jungen Jahren beginnt, hat schon gewonnen. Es liegt mitunter auch an uns, der Branche, Finanzwiss­en zu vermitteln. – M. MÜHL

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Sabine Pfeffer, Mitglied des Vorstandes UNIQA Österreich, Kunde & Markt Bank Österreich

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