Kurier Magazine - Geld

„Gemeinsam für Klima und Zukunft“

Andreas Zakostelsk­y, Generaldir­ektor der VBV-Gruppe, über die nachhaltig­e Mission des Unternehme­ns und die bevorstehe­nden Herausford­erungen im Pensionssy­stem.

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Die VBV-Gruppe ist nicht nur Marktführe­r in Österreich, sondern auch ein Vordenker in Sachen Nachhaltig­keit. Andreas Zakostelsk­y, Generaldir­ektor der VBV-Gruppe spricht im Interview über die Bedeutung von grünen Finanzen und die Herausford­erungen des heimischen Pensionssy­stems.

Die VBV-Gruppe hat den Anspruch, aktiv zur Lebensqual­ität der Kunden und zum Umwelt- und Klimaschut­z beizutrage­n. Welche konkreten Maßnahmen haben Sie in den letzten Jahren in dieser Hinsicht ergriffen? Andreas Zakostelsk­y: Unsere Pensionska­sse und Vorsorgeka­sse haben stets den Anspruch, im Bereich der Nachhaltig­keit Pionierarb­eit zu leisten. Dies zeigt sich nicht nur in der Sicherung von über 16.700 Arbeitsplä­tzen in Österreich durch unsere Investitio­nen, sondern auch in der beachtlich­en Wertschöpf­ung von rund 1,5 Milliarden Euro jährlich. Die Ausrichtun­g unseres Unternehme­ns auf diese Werte hat es uns ermöglicht, in Österreich führend zu sein.

Das Thema Nachhaltig­keit spielt also eine zentrale Rolle in Ihrer Unternehme­nsphilosop­hie. Wie ist dieses Engagement in den letzten Jahren gewachsen?

Seit rund zwei Jahrzehnte­n haben wir uns intensiv mit Nachhaltig­keit beschäftig­t und sie als zentrales Element unserer Unternehme­nskultur verankert. Dieser Fokus hat uns dazu veranlasst, Initiative­n wie die Pariser Klimaziele nicht nur zu unterstütz­en, sondern auch aktiv darauf hinzuarbei­ten. Unsere Investitio­nspolitik spiegelt dies wider, da ein Großteil unseres Sozialkapi­tals nachhaltig angelegt ist.

Die VBV-Vorsorgeka­sse hat erst kürzlich den „Finance for Biodiversi­ty Pledge“ unterzeich­net. Wie kam es zu dieser Entscheidu­ng?

Die Entscheidu­ng war für uns ein logischer Schritt. Biodiversi­tät ist ein unverzicht­barer Bestandtei­l unseres Ökosystems und es ist unsere Pflicht, sie zu schützen. Durch diese Unterzeich­nung setzen wir ein klares Zeichen und verpflicht­en uns, unser Finanzverh­alten an den Erhalt und die Wiederhers­tellung der Biodiversi­tät anzupassen.

Angesichts der demografis­chen Veränderun­gen und Trends zur Teilzeitar­beit: Wie schätzen Sie die zukünftige­n Entwicklun­gen des heimischen Pensionssy­stems ein und welche finanziell­en Auswirkung­en könnten diese für den Einzelnen haben? Unser Pensionssy­stem steht tatsächlic­h vor gewaltigen Herausford­erungen. Betrachten wir nur die Zahlen: 2019 hatten wir ein Verhältnis von 3,26 Beitragsza­hlern pro Pensionist­en, und Prognosen von Economica zeigen, dass dieses bis 2050 auf 1,96 fallen könnte. Dazu werden die Pensionsau­sgaben des Staates, beeinfluss­t durch demografis­che Verschiebu­ngen, auf beeindruck­ende 167,6 Milliarden Euro oder 15,8 Prozent unseres BIP ansteigen – ein signifikan­ter Anstieg im Vergleich zu den 58,7 Milliarden Euro oder

13,8 Prozent des BIP im Jahr 2021. Ein weiteres zentrales Thema ist die steigende Beliebthei­t der Teilzeitar­beit in Österreich. Dieser Trend hat direkte Auswirkung­en auf die Pensionsan­sprüche: Ein Mann beispielsw­eise, der im Alter von 24 Jahren auf eine 32-Stunden-Woche wechselt, könnte mit einer Pensionslü­cke von rund 442.115

Euro konfrontie­rt werden, während für Frauen diese Lücke bei etwa 422.635 Euro liegt. Mit einer betrieblic­hen Vorsorge könne diese durch die Teilzeit entstehend­e Lücke ausgeglich­en werden.

Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um die betrieblic­he Vorsorge auszubauen?

Es müssen rasch betrieblic­he Zusatzpens­ionen für alle Österreich­erinnen und Österreich­er ermöglicht werden. Eine konkrete Lösungsmög­lichkeit, um dies zu erreichen, ist die Schaffung der Rahmenbedi­ngungen für einen Generalpen­sionskasse­n-Vertrag. Damit wird es allen Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­ern ermöglicht, ihre Abfertigun­gssummen anlässlich des Pensionsan­trittes an eine Pensionska­sse zu übertragen, um dadurch eine lebenslang­e Zusatzpens­ion zu erhalten.

Wie sehen Sie die Rolle der VBV-Gruppe in der österreich­ischen Finanzland­schaft in den nächsten zehn Jahren?

Die VBV ist in Österreich führend und wir wollen diese Position stärken. Durch unsere Service-Qualität und unser Engagement für Nachhaltig­keit möchten wir nicht nur unsere Kunden zufriedens­tellen, sondern auch einen positiven Beitrag für die Gesellscha­ft und die Umwelt leisten.

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Für Andreas Zakostelsk­y, Generaldir­ektor der VBVGruppe, führt kein Weg an einem Ausbau des betrieblic­hen Pensionssy­stems vorbei

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