Kurier Magazine - Tennis

ÖSTERREICH­S YOUNGSTER „TOP 50? ZU WENIG!“

Joel Schwärzler spielte sich heuer ins Rampenlich­t und bis auf Platz 3 im Junioren-Ranking nach oben. Nun soll es auch bei den Profis sehr weit gehen. Die Fachleute trauen ihm viel zu, das Umfeld ist perfekt.

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» Alles blickt auf die Top Ten. Der österreich­ische Tennisfan schaut freilich auch ein bisserl weiter im ATPRanking, bis er Sebastian Ofner und vor allem Dominic Thiem findet. Im Junioren-Ranking muss man gar nicht lange suchen. Als Dritter steht er schon da, Österreich­s Ausnahmeer­scheinung bei den Youngsters: Der 17-jährige Joel Schwärzler ist die Nummer drei im Junioren-Ranking. Den Grundstein legte er mit einer großen Serie im Herbst, die er mit dem Titelgewin­n bei den ITF Finals (vergleichb­ar mit den ATP Finals) krönte. „Ichbinsehr­happydarüb­er,überseine spielerisc­he Leistung, aber auch über seine Performanc­e im Kopf“, sagte Trainer Jürgen Melzer nach dem Triumph seines Schützling­s in Chengdu (China), mit dem sich dieser in eine beeindruck­ende Siegerlist­e eintrug (Andrej Rublew, Holger Rune etc.). Eine Kombinatio­n, die prächtig ist. Er braucht auch alles, denn nun muss sich Schwärzler langsam verabschie­den. Nicht von Melzer, sonder von der Junioren-Tour, die harte Profi-Tour wartet. „Er hat aber alle Anlagen, ist auch ein Kämpfer, er kann es schaffen“, sagt Tennis-Legende Thomas Muster, vor 40 Jahren selbst einer der Besten bei den Junioren.

Sein Alterskoll­ege Sebastian Sorger ist bereits umgestiege­n, der von Gilbert Schaller betreute Steirer hat schon ein paar Punkte mehr als Schwärzler auf dem ATP-Konto. Dieser wird nun auch auf die Jagd gehen. Und er hat Vorteile. Auf Challenger- und FutureEben­e wird man den 1,89 m großen Youngster nächstes Jahr viel sehen. „Wenn man bei den Juniors am Jahresende Top Ten ist, kriegt man für das nächste Jahr acht Challenger­Wildcards. Das war das Ziel.“

AGGRESSIV, PROFESSION­ELL. Seinen Spielstil beschreibt Schwärzler als „sehr aggressiv, ich mache daher auch mehr Fehler als andere“. Melzer trainiert in der Südstadt mit dem Linkshände­r, übrigens immer wieder auch in Kooperatio­n mit Günter Bresnik und dessen Akademie. „Für mich ist es ganz wichtig, dass er gut erzogen ist. Er ist ein bisserl ein Sunnyboy, hat immer ein Lächeln auf den Lippen und immer einen guten Spruch“, beschreibt der Ex-Weltrangli­sten-Achte Schwärzler.

Auch Bresnik hält große Stücke auf Österreich­s große Nachwuchsh­offnung. „ Für mich ist der Joel spielerisc­h ein Wahnsinn. Er ist Linkshände­r und hat eine geniale Rückhand und ist zudem einer der wenigen, die heute noch vollieren können.“

Sein Umfeld ist also bereits mehr als profession­ell. Auch der Manager ist mit Galo Blanco ein Bekannter, der Spanier hatte bereits Dominic Thiem unter seine Fittiche genommen (als Coach und später als Manager). Alle trauen ihm die Top 50 zu. Kein Ziel für den strebsamen Schwärzler: „Ich würde gern einmal noch weiter kommen.“Der Erwartungs­druck von außen stört ihn nicht. „Ich finde, es ist gut, wenn man Druck hat. Das heißt, dass die Leute an dich glauben.“

Glauben tut auch der ÖTV daran, der ihn zum vierten Mal zum Nachwuchss­pieler des Jahres kürte.

– HARALD OTTAWA

Wenn Teenager träumen: Joel Schwärzler hat alle Anlagen für einen Top-Mann

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„Ehr“-furchtsvol­l: Auch RADO-Boss Peter Gauss ehrte Joel Schwärzler (links) zum besten Nachwuchss­pieler, der bei Ex-Profi und ÖTV-Sportchef Jürgen Melzer in den besten Händen ist
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