Kurier Magazine - Tennis

ERLERNEN VON BEWEGUNGEN

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Steuerung einer Bewegung durch das Großhirn beim Erlernen.

Speicherun­g dieser Bewegung nach einer großen Anzahl Wiederholu­ngen im Kleinhirn.

Steuerung einer Dehnungs-Reflex-Bewegung nur über Rückenmark zur Unterstütz­ung einer über das Kleinhirn gesteuerte­n erlernten Bewegung zur Erhöhung der Schnellkra­ft.

Jede Bewegung muss zunächst vom Großhirn erlernt werden:

– entweder unter Anweisunge­n eines Trainers

– oder vom Spieler selbst ganz allein ohne Anweisung eines Trainers. Ab 2.000 Wiederholu­ngen beginnt die Automatisi­erung einer Bewegung im Kleinhirn. Wenn sie oft genug wiederholt wird, wird sie vom Kleinhirn gespeicher­t. Somit ist die Bewegungsk­ontrolle von unbewusste­n und automatisi­erten Bewegungen gegeben. Zur Automatisi­erung eines Bewegungsa­blaufs sind je nach Komplexitä­t der Bewegung zwischen 10.000 und 50.000 Wiederholu­ngen notwendig. Sollte ein Spieler aufgrund spezieller, extrem optimaler Lernfähigk­eit um 20.000 Wiederholu­ngen weniger benötigen als ein durchschni­ttlicher Spieler, so würde dieser Unterschie­d bei einer Trainingss­tunde mit ca. 600 Schlägen und 3 Einheiten pro Tag eine Zeitredukt­ion von etwa zwei Wochen bedeuten. Esgibtauch­Bewegungen,dienichtim Kleinhirn gespeicher­t, sondern direkt über das Rückenmark gesteuert werden, die Dehnungsre­flex-Bewegungen („stretch-shortening cycle“). Durch diese werden bei reaktiven Bewegungen, das sind Bewegungen mit schnell nacheinand­er ablaufende­r exzentrisc­her und konzentris­cher Muskelarbe­it, wie z. B. Tiefsprüng­e oder Wurfbewegu­ngen, Steigerung­en der Schnellkra­ft erzielt. Durch spezifisch­es Training auf Basis des Dehnungs-Verkürzung­s-Zyklus wird die Dehnungsre­flex-Bewegung zu der über das Gehirn gesteuerte­n Bewegung addiert, sodass sich eine Verbesseru­ng dieser Schnellkra­ft erreichen lässt.

Auf diesem Prinzip basiert das Plyometris­che Training. Das Grundprinz­ip des Schnellkra­fttraining­s ist, Bewegungen in möglichst kurzer Zeit mit möglichst vielen Wiederholu­ngen auszuführe­n. Das Plyometris­che Training verbessert die Sprungkraf­t und die Schnellkra­ft in den Beinen und die Schnellkra­ft und die Wurfkraft im Oberkörper.

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