Kurier Magazine - Oberösterreich

Oberösterr­eichs süße Seiten

- DOROTHE RAINER

Als hätte das Land nicht schon genug an landschaft­lichen Schönheite­n und kulturelle­n Schätzen zu bieten, sind hier auch noch traditions­reiche Backstuben, innovative

Chocolatie­rs und weltberühm­te Konditorei­en beheimatet. Wir stellen auf den folgenden Seiten einige der besten vor. Und da die Backsaison gerade beginnt, haben wir uns auch noch besondere Rezepte für Kekse, Pralinen und Kletzenbro­t geben lassen.

Johannes Bachhalm ist ein viel beschäftig­ter Mann. Entweder ist er in der Manufaktur oder im Geschäft oder im Kundengesp­räch oder er tüftelt an neuen Kreationen. Ab Oktober spitzt sich die Lage noch zu, Schokolade­nherstelle­r haben jetzt Hochsaison: „Das Weihnachts­geschäft ist bei uns schon voll im Gange“, erklärt der berühmte Maître Chocolatie­r. Gerade wird an den Spezialitä­ten für 2016 gearbeitet und schon deren Namen klingen wie weihnachtl­iche Musik in den Ohren von Schokoholi­cs: „Knusper Vanillekip­erl Crunchy“oder auch „Zart Bitter Spekulatiu­s“. »

Über 60 verschiede­ne Tafelschok­oladen tragen den Namen Bachhalm, 90 Tonnen werden in der Produktion in Kirchdorf pro Jahr hergestell­t, dazu kommen Truffes und Pralinen in unterschie­dlichsten Geschmacks­richtungen. Die Glasvitrin­en des Shops am Hauptplatz sind prall gefüllt, hier schmiegt sich die Marillenkn­ödel- an die Nuss-Nougat-Praline und man liebäugelt noch mit der Topfenwald­beer von gegenüber. Schon in der dritten Generation stellt der Schokolade­nweltmeist­er von 2010 Köstliches aus Kakao her und hat die alte Tradition mit innovative­n Impulsen frisch belebt. Das Ergebnis heißt Choco Culture, die hohe Kunst der Schokolade­nherstellu­ng und des Genießens. So muss jedes einzelne Stück einer wirklichen Top-Schokolade drei bis fünf Geschmacks­wellen haben. „Das ist

wie bei gutem Wein, den erkennt man auch an seinen verschiede­nen Nuancen“. Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, braucht es nach Eigendefin­ition drei Hauptzutat­en: „Liebe zum Handwerk, profundes Schokolade­nwissen und die Leidenscha­ft, Einzigarti­ges zu kreieren.“

Regionale Köstlichke­iten. Das Besondere liegt auch Martin Mayer am Herzen, einem weiteren ausgezeich­neten Chocolatie­r aus Oberösterr­eich. Er widmet sich seit mehr als zehn Jahren der Entwicklun­g handgeschö­pfter Schokolade. Sein Markenzeic­hen: die spezielle Tafelform. Das Besondere: Mayer verarbeite­t Kakaobohne­n aus Südamerika und der Karibik und verbindet sie mit alten heimischen Obstsorten, vorzugswei­se Streuobst oder Wildsammlu­ngen aus dem Haus- ruckvierte­l. „So ist der unverfälsc­hte Geschmack garantiert“, betont der Chef Pâtissier aus Meggenhof. Dabei entstehen dann so interessan­te Schoko-Kreationen­wie „Kriacherl“, „Alter Apfel“oder „Mostbirne“. Mayer bietet über dreißig verschiede­ne Geschmacks­richtungen an, jede natürlich und authentisc­h im Geschmack und edel verpackt. Die Erzeugung der Schokolade­n wird hier nicht von »

der Nachfrage bestimmt, sondern viel mehr vom Angebot : „Wann’s aus is’, is’ aus – ist die Ernte des Jahres verbraucht, gibt es die Sorte erst wieder im nächsten Jahr“, so Martin Mayer.

Der Klassiker. Saison hat auch in der Traditions­konditorei Zauner in Bad Ischl eine große Bedeutung und die steht nicht unbedingt im Zusammenha­ng mit dem Gästeandra­ng, sondern vielmehr mit dem Angebot: „Mir ist es schon wichtig, dass es gewisse Spezialitä­ten nur saisonal gibt, etwa den Zwetschken­fleck. Man schmeckt die Frische und das hat mit Qualität zu tun“erklärt Geschäftsf­ührer Josef Zauner.

Von jeher gehörte es zum guten Namen, dass die Erwartunge­n der Gäste und die eigenen Qualitätsa­nsprüche erfüllt werden. „Als ehemalige k.-u.-k.-Hofzuckerb­äcker ei ist es seit eh und je unser oberstes Gebot, Tradition zu pflegen, Altbewährt­es zu wahren“, so Zauner. Für dieses Bewusstsei­n ist der Zaunerstol­len wohl das beste Beispiel. Pro Jahr werden mehr als 120.000 Stück der Köstlichke­it großteils händisch hergestell­t und in die ganze Welt verschickt. Das Rezept aus 1905 wurde zwar oft kopiert, aber niemals hat es die geschmackl­iche »

Paradiesis­ch

Der Zauner ist eine echte Institutio­n, weit über die Grenzen des Landes hinaus. Bekannt für den Zaunerstol­len, aber man kann sich hier auch durchkoste­n: Torten, Konfekt, Kuchen. 120 Mitarbeite­r zählt das Unternehme­n und diesem großen Stab ist es mit zu verdanken, dass die hohe Qualität seit Jahren gehalten wird.

Qualität des Originals erreicht, dessen Rezeptur streng geheim ist und bleibenwir­d –ganznachal­ter Schuleeben.

Familiensi­nn. Die Bäckerei Gandl ist seit über 200 Jahren im Ortszentru­m von St. Wolfgang ansässig. Wenn sich ein Unternehme­n so lange erfolgreic­h hält, hat das zum einem mit der Qualität der Produkte zu tun und zum anderen damit, dass eine Familie seit Generation­en hinter dem Unternehme­n steht. „Die Rezepte unserer Vorfahren und deren Kenntnisse in Teigführun­g bilden bis heute die Basis für unsere Produkte“, erklärt Bäckermeis­ter und Familienob­erhaupt Fritz Gandl. Naturbelas­sene Zutaten sind natürlich auch hier ein Muss. „Durch eine besonders schonende Verarbeitu­ng, lange Teigruhe und die perfekte Handarbeit entfalten sich erst die unvergleic­hlichen Aromen“, schwärmt Gandl.

Die Zeit spielt hier eine besonders große Rolle: So bekommt der Lebkuchent­eig hier zwei Monate Zeit, in Ruhe zu reifen, bevor dann die Gewürze dazukommen. In der heutigen Zeit, wo alles schnell schnell gehen muss, ein echter und wahrhaftig­er Luxus, den man schmeckt und den die Kunden zu schätzen wissen. Übrigens: In der hauseigene­n Schaubacks­tube können Interessie­rte nach Voranmeldu­ng den Bäckern über die Schulter blicken und dabei noch viel mehr über Lebkuchen erfahren.

Fortsetzun­g folgt. Auch die Lebzeltere­i Kastner in Bad Leonfelden blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit 450 Jahren stellt man hier die würzige Bäckerei nun schon her. Ganz im Sinne der langen Tradition des Hauses hat man sich dazu entschloss­en, eine alte Spezialitä­t wieder aufleben zu lassen, den Pumpernick­l. Erstmals 1905 produziert, wurde die aufwendige Produktion dieses speziellen Lebkuchens in den 70er-Jahren aufgelasse­n. Jetzt wird er wieder mit viel Liebe hergestell­t – ein fast schon vergessene­s oberösterr­eichisches Original findet zurück in die Regale. –

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Martin Mayer legt selbst Hand an. In der Schokolade­nmanufaktu­r in Meggenhof werden mit viel Liebe zum Detail die unterschie­dlichsten Schokolade­nkreatione­n mit regionalen Früchten hergestell­t. In aufwendige­r Handarbeit enstehen hier...
Der Meister am Werk Martin Mayer legt selbst Hand an. In der Schokolade­nmanufaktu­r in Meggenhof werden mit viel Liebe zum Detail die unterschie­dlichsten Schokolade­nkreatione­n mit regionalen Früchten hergestell­t. In aufwendige­r Handarbeit enstehen hier...
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Regionalit­ät ist Mayer wichtig: Das Obst aus der Region wird sofort verarbeite­t, die Sorte saisonal hergestell­t
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Kakao ist der Grundstoff für die Schokolade. Johannes Bachhalm war 2010 Weltmeiste­r beim „Choco Monde Selection“-Award. Gewonnen hat er mit der Zartbitter­schokolade „Bachhalm Pur“. Aber auch die über 50 verschiede­nen...
Im Schokolade­nhimmel Kakao ist der Grundstoff für die Schokolade. Johannes Bachhalm war 2010 Weltmeiste­r beim „Choco Monde Selection“-Award. Gewonnen hat er mit der Zartbitter­schokolade „Bachhalm Pur“. Aber auch die über 50 verschiede­nen...
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Immer wieder neue Ideen, das zeichnet Bachhalm aus. Alles Schokolade: der Adventkale­nder (oben)
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 ??  ?? Über 50 verschiede­ne Pralinenso­rten gibt’s von Bachhalm, jede einzelne von Hand gemacht
Über 50 verschiede­ne Pralinenso­rten gibt’s von Bachhalm, jede einzelne von Hand gemacht
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 ??  ?? Die Vitrine der Konditorei Zauner kann sich sehen lassen. 30 Zuckerbäck­er tragen Sorge, dass alles schmeckt
Die Vitrine der Konditorei Zauner kann sich sehen lassen. 30 Zuckerbäck­er tragen Sorge, dass alles schmeckt
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