Kurier Magazine - Oberösterreich
„FaltGenial“: Ein Oldtimer als 3-D-Origami
Ein weißer Kranich aus einem raffiniert gefalteten Blatt Papier: So sieht die Paradevorstellung zur Faltkunst Origami aus. Die zwei Teenager von „FaltGenial“entdeckten beim Googeln die wesentlich zeitaufwändigere Technik 3-D-Origami und haben mittlerweile 165 Figuren zu durchschnittlich 150 Teilen kreiert. Paul Schuhmann, 14, und Lorenz König, 15, im Doppelinterview.
Wie funktioniert 3-D-Origami?
Paul Schuhmann: Zuerst schneiden wir farbiges Kopierpapier in kleine Stücke und falten sie. Diese Faltteile sind die Basis für jede Figur. Damit sie auch einheitlich und schön aussehen, werden sie rund gebogen. Erst jetzt können wir mit dem Zusammensteckender Teilebeginnen, umeine Figur zu schaffen.
Was ist das Komplizierteste daran?
Paul Schumann: Schwarzes Papier etwa ist sehr schwierig aufzutreiben, das kaufe ich in einem kleinen Papierladen in Berlin. Und neue Figuren zu erfinden ist natürlich immer eine Herausforderung. Ebenso, dass man die Biegung gut hinbekommt, die
Details passen und die Figur dann auch schön aussieht. Um möglichst ohne Kleber zu arbeiten, haben wir sogar schon Extrateile erfunden. Bei sehr komplexen Figuren geht es allerdings nicht ohne.
Eure außergewöhnlichste Falterei?
Paul Schumann: Das war bestimmt der große Yoda aus „Star Wars“und das 20 Zentimeter lange Peugeot 404 Cabriolet. Weitere Prunkstücke sind der Mercedes Youngtimer oder der Stier von Red Bull.
Lorenz König: Am Peugeot haben wir gut drei Tage gearbeitet.
Was habt ihr für die Zukunft geplant?
Lorenz König: Auch heuer werden wir auf Märkten wieder Christbaumschmuck verkaufen. Wenn wir erst einmal bekannter sind, wäre auch ein Online-Shop eine Überlegung wert.
Zwei oberösterreichische Burschen haben aus ihrem außergewöhnlichen Hobby 3-D-Origami eine kleine Einnahmequelle gemacht. Mit dem Label „FaltGenial“sorgen sie bei Märkten für staunende Gesichter und haben schon die eine oder andere Auftragsfalterei für Firmen erledigt.
... klingt nach einer guten Alternative zu
einem Ferialjob.
Lorenz König: Es ist auch schön, das Taschengeld mit seinem Hobby ein bisschen aufbessern zu können. Hauptsächlich geht es uns aber um die Herausforderung.