Kurier Magazine - Oberösterreich
Die Arbeitsmarktlage bleibt angespannt
Die schlechte Nachricht vorweg: Ende August 2016 gab es in Oberösterreich 39.743 vorgemerkte Arbeitslose. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet das einen Anstieg von 0,9 %. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,8 % und auch das bedeutet einen – wenngleich nur geringfügigen – Anstieg. Oberösterreich rangiert damit im ÖsterreichVergleich weiterhin auf Platz vier hinter Salzburg, Tirol und Vorarlberg. „Angesichts der Tatsache, dass bei uns fastdie Hälfteder Arbeitslosengarkeinen Abschluss oder nur einen Pflichtschulabschluss hat, bleibt die Qualifizierung weiter eine vordringliche Aufgabe“, meint Landeshauptmann Josef Pühringer. „Daher werden im Rahmen des Paktes für Arbeit und Qualifizierung 2016 insgesamt 251,8 Millionen Euro für Qualifizierungsmaßnahmen aufgewendet.“Auch die im August in Kraft getretene Ausbildungspflicht könne einen wichtigen Beitrag leisten, damit Jugendliche ausbildungsmäßig nicht den Anschluss verlieren. „Summa summarum hat das Anziehen des Wirtschaftswachstums noch keine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt gebracht“,
Die Arbeitsmarktlage in Oberösterreich bleibt weiter angespannt, adäquate
und effiziente Qualifizierungsmaßnahmen bleiben vordringlich.
bedauert Pühringer. Im Fokus des Pakts für Arbeit und Qualifizierung stehen Jugendliche, Frauen, ältere Arbeitnehmer, Menschen mit Migrationshintergrund sowie die Qualifizierung von Fachkräften. Insgesamt sollen heuer mehr als 85.000 Personen von Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen des Pakts profitieren.
Mehr Jobs & offene Stellen. Per Anfang September waren in Oberösterreich 645.000 Personen als unselbstständig beschäftigt gemeldet, was einen Anstieg von mehr als 0,8 % bedeutet. Weiters gab es 12.966 offene Stellen, was gegenüber dem Vorjahresmonat eine Steigerung von +58,8 % bedeutet. Und noch eine gute Nachricht: Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen verringerte sich auch im August. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen gegenüber dem Vorjahresmonat auf insgesamt 10.698 Personen weiter gestiegen. Bei der Arbeitslosenquote der Jugendlichen nimmt OÖ mit 6,3 % erneut Rang 4, bei der Arbeitslosenrate der über 50-Jährigen mit 6,0 % weiter Rang 3 im Bundesländervergleich ein.
Das neue Masterstudium. Kürzlich unterzeichneten oberösterreichische Industrieunternehmen eine Kooperationsvereinbarung für das erste duale FH OÖ-Masterstudium „Automotive Mechatronics and Management“. Damit wird ein wichtiger Schritt gesetzt, um qualifizierte Arbeitskräfte für die Betriebe der Fahrzeugindustrie auszubilden und zusätzliches Knowhowfürdie Schlüsseltechnologien Mechatronik und Antriebstechnik zu gewinnen.
„Wir wollen das Bildungsangebot in Oberösterreich and iekünftigen Erfordernisse des Arbeitsmarktes annähern“, sagt LH-Stv. Thomas Stelzer. „Wenn die Ausbildungen mit der potenziellen Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen besser übereinstimmen, schafft das eine Win-win-Situation: weniger Arbeitslose und mehr qualifizierte Mitarbeiter für die Wirtschaft. “Im Zentrum dieses „Bildungsmonitorings“steht eine Gegenüberstellung des prognostizierten Bildungsangebots mit der potenziellen Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen am oberösterreichischen Arbeitsmarkt.