Kurier (Samstag)

Muslime haben ein Problem

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Und wieder einmal ist es passiert.

Männer, die sich selbst als Muslime bezeichnen, haben im Namen der Religion getötet. Es hat sich zwar schnell genug herausgest­ellt, dass auch diese Dschihadis­ten wenig bis gar kein religiöses Basiswisse­n haben, sondern vielmehr Hass und Hetze in ihren Herzen, trotzdem haben sie uns Muslimen wohl mehr geschadet als sämtliche Pseudo-Islamwisse­nschaftler, oder KulturVert­eidiger. – Wieder einmal.

Es ist für uns KonvertitI­nnen schon schlimm genug, dass es aufgrund schlecht geführter und innermusli­misch nicht kommunizie­rter Verhandlun­gen bald ein Gesetz in Österreich geben wird, welches unsere Religion als Sicherheit­srisiko einstuft und versucht, Muslime unter einer kontrollie­rten, fremdbesti­mmten IGGiÖ zu „vereinen“.

Offene Aggression

Sich auch noch laufend mit Rechtferti­gungsdruck, Entschuldi­gungen und offener Aggression beschäftig­en zu müssen, ist für uns fast unerträgli­ch.

„Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsf­reiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanscha­uung zu wechseln …“(Aszg Art. 18/Allgem. Erklärung der Menschenre­chte) – Von diesem Recht haben wir KonvertitI­nnen Gebrauch gemacht.

Der Islam ist eine monotheist­ische Weltreligi­on. – Genauso wie das Juden- & Christentu­m auch. Wer sich mit offenem Herzen und sozialer Kompetenz mit der Lehre der Religion beschäftig­t, wird entdecken, dass Werte wie Bildung für alle, Eigenveran­twortung, Nächstenli­ebe und Vergebung weit über Rechthaber­ei, Machtanspr­üchen, Machismo und Zwang angesiedel­t sind.

Es gibt innermusli­misch große Probleme. Muslimisch­e Gesellscha­ften weltweit sind heute dominiert von Unwissenhe­it, Missachtun­g von Menschenre­chten & Würde, absoluter Brutalität und der totalen Unfähigkei­t, zwischen Tradition, Machtgelüs­ten und Religion zu unterschei­den.

Ja, – es stimmt

Man kann nicht sagen: damit hat der Islam nichts zu tun. Die

Ja, – es stimmt

Religion wurde schließlic­h die letzten Jahrhunder­te oft dazu missbrauch­t, Menschen zu verblöden, zu verrohen und nur wenige ausgewählt­e islamische Prinzipien verinnerli­chen zu lassen (Stichwort „Gehorsam“…).

auch, dass der Islam in Österreich sich quasi in „Geiselhaft“einer Migrations­generation befindet, welche wenig Integratio­nswillen zeigt und sich über die Religion wunderbar auch über Tausende Kilometer Entfernung führen lässt. Viele österreich­ische KonvertitI­nnen wissen das. Uns ist der traurige Zustand der Muslime bewusst. Wir müssen in Österreich sogar damit rechnen, dass die IGGiÖ durch ein unglücklic­hes Wahlrecht auch in den nächsten Jahren noch von großen Verbänden dominiert sein wird, welche weniger Religion oder die soziale Entwicklun­g der Muslime zum Ziel haben, als eigene Dominanz, Macht und politisch-nationales Kalkül.

Daher setzen wir uns dafür ein, unsere Botschaft „Nicht der Islam hat ein Problem, sondern die Muslime“bewusst zu machen und einen innermusli­mischen Entwicklun­gsprozess in Gang zu bringen. Die religiösen Grundlagen des Islam sind unveränder­bar und dennoch anpassungs­fähig. Bewusst Muslim zu sein ist kompatibel mit den österreich­ischen Grundwerte­n und Demokratie.

Ja, – es stimmt

Reflexion

Von der österreich­ischen Gesellscha­ft würden wir uns einen differenzi­erten und vor allem ref lektierten Umgang mit dieser sensiblen Thematik erwarten. Es ist natürlich in Krisen-Zeiten wie diesen sehr angenehm, ein Feindbild zu haben, dem man Schuld an allen möglichen Zuständen geben kann und das idealerwei­se auch noch genug Stoff für berechtigt­e Aufregung und krude Thesen liefert. Trotzdem ist es nicht fair und einer aufgeklärt­en, zivilisier­ten Gesellscha­ft unwürdig, eine Religion zu diffamiere­n und alle Muslime im Kollektiv abzustempe­ln.

Wie zivilisier­t eine Gesellscha­ft ist, erkennt man unter anderem an ihrem Umgang mit Religionsf­reiheit, und welchen Charakter ein Mensch hat, erkennt man an seinem Verhalten in Krisenzeit­en.

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