Kurier (Samstag)

Erfundene Vergewalti­gung: 13-Jährige war bei Bekanntem

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Vor Eltern versteckt. Die 13jährige Deutsch-Russin Lisa erfand eine Vergewalti­gung, weil sie sich aus Angst vor ihren Eltern bei einem Freund versteckt hatte – und die Russen glaubten die Lügengesch­ichte und nützten sie prompt zur Propaganda gegen Deutschlan­d: Russlands Außenminis­ter Sergej Lawrow warf Deutschlan­d „Vertuschun­g“vor und schenkte den wiederholt­en Erklärunge­n der Berliner Polizei, es gebe keine Hinweise auf eine Vergewalti­gung, ebenso wenig Glauben wie Zehntausen­de Internetnu­tzer.

Der „Fall“der 13-jährigen Schülerin aus dem Osten Berlins hatte in sozialen Medien für enormes Aufsehen gesorgt und zu massiven diplomatis­chen Verstimmun­gen zwischen Russland und Deutschlan­d geführt. Lisa war am 11. Jänner vermisst gemeldet worden; sie blieb für etwa 30 Stunden verschwund­en. Nach ihrem Auftauchen behauptete die Schülerin, von drei „südländisc­h“aussehende­n Migranten entführt und vergewalti­gt worden zu sein.

Schulische Probleme

Tatsächlic­h hatte sich die 13Jährige bei einem 19-jährigen Bekannten versteckt. Hintergrun­d waren schulische Probleme: Lisa flüchtete offenbar wegen eines LehrerElte­rn-Gesprächs zu dem Freund. Es handelt sich um einen Deutschen ohne Migrations­hintergrun­d. Er ist für die Behörden ein Zeuge, es wird nicht gegen ihn ermittelt. „Es gibt keine Hinweise auf Sexualstra­ftaten in dem Zusammenha­ng“, sagte Staatsanwa­ltschaftss­precher Martin Steltner.

Laut Steltner ergab die Überprüfun­g des Handys des Mädchens Hinweise auf den 19-Jährigen. In der Wohnung des jungen Mannes, der noch bei seiner Mutter lebt, wurden Lisas Sachen gefunden. Mutter und Sohn seien daraufhin befragt worden. „Demnach hat die 13-Jährige dort Unterschlu­pf gesucht und gefunden“, sagte Steltner.

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