Erfinder des Dübels 96-jährig gestorben
Artur Fischer.
Mehr als 1100 Patente und Gebrauchsmusteranmeldungen hat Artur Fischer angemeldet. Berühmt geworden ist der Erfinder aber mit einem kleinen, grauen Plastikteil, der seit 1958 die Arbeit von Handwerkern wesentlich erleichtert: Der Kunststoffdübel. Dieser hält nicht nur die Schrauben in der Wand, das Verfahren funktioniert auch bei der Heilung von Knochenbrüchen.
Der „Patent-König“aus Waldachtal im Schwarzwald/Deutschland ist diese Woche im 96. Lebensjahr gestorben. Bis ins hohe Alter ging er noch nahezu täglich in sein Büro, dem Entwicklungszentrum der von ihm 1949 gegründeten Fischer-Werke. Das Familienunternehmen hat heute mehr als 40 Tochtergesellschaften in 32 Ländern, mehr als 4100 Beschäftigte und einen Umsatz von knapp 661 Mio. Euro pro Jahr. Seit 1980 führt Sohn Klaus die Geschäfte.
Jedem Bastler ist der Mitte der 1960erJahre entwickelte „fischertechnik“-Baukasten ein Begriff. Eigentlich für technisch-kreative Kinder entwickelt, sind die Modelle so ausgeklügelt, dass auch Erwachsene gerne tüfteln. An vielen Universitäten wird das Spielzeug zu Lehrzwecken genutzt. Weniger bekannt ist, dass die Welt Fischer noch weitere wichtige Erfindungen verdankt. Schon 1949 revolutionierte er die Fotografie mit der Erfindung des Blitzlichts. Fischer sorgte als Erster dafür, dass es Licht wird, wenn die Kamera auslöst. In den Folgejahren verfeinerte er seine Entwicklung bis zum Blitzwürfel „Cube“. Ende der 1990er-Jahre entwickelte Fischer einen anpassungsfähigen Kleiderbügel aus mehreren elastischen Stäben.
Das europäische Patentamt zeichnete den erfolgreichen, aber stets bescheidenen und bodenständig gebliebenen Erfinder im Vorjahr für sein Lebenswerk aus.