Aber nur keine Angst
Jeder weiß es: Je früher und regelmäßiger man zum Zahnarzt geht, desto unkomplizierter ist die Behandlung. Dennoch ist die Furcht vor dem Arztbesuch immer noch weit verbreitet. Laut einer Studie fürchtet sich rund Drittel aller Patienten vor einem Dental
FOLGENREICH. Das Röntgenbild verheißt nichts Gutes. Sieben Zähne zeigen akuten Kariesbefall, müssen also dringend saniert werden. Für zwei weitere kommt jede Hilfe zu spät. Sie müssen raus. Keine Szene aus dem Mittelalter, sondern eine wie sie sich heute, in Zeiten moderner Behandlungsmöglichkeiten, in den Praxen abspielt. Denn nicht wenige Menschen gehen erst dann zum Arzt, wenn die Schmerzen unerträglich sind und Schmerzmittel nicht mehr wirken. Die Frage des Mediziners „Warum kommen Sie denn so spät?“beantwortet sich oft selbst. Es ist die Angst, die jede Vernunft lähmt. Laut einer aktuellen Studie fürchtet sich etwa ein Drittel aller Patienten vor dem Zahnarzt. Dentalphobie heißt das im Fachjargon – und kann in Extremfällen zur sozialen Isolation, zu Alkohol- und Schmerzmittelmissbrauch führen. Solche Situationen kennt auch Ernst Kolb, Facharzt für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde aus Eggelsberg. „Aus Unsicherheit und Angst weichen manche der frühzeitigen Abklärung eines Problems aus“, sagt der Spezialist für Implantologie. Oft hätte das damit zu tun, dass Patienten Risiken nicht abschätzen können, denn nicht jedes Problem ist von Anfang an schmerzhaft. Erst wenn die Karies den Nerv angreift, tut es weh. Was kann man also tun, wenn die Angst jede Vernunft überlagert? Doktor Kolb beruhigt: „Angst vor Schmerzen bei der Zahnbehandlung muss heute niemand mehr haben.“So können ängstlichen Patienten etwa Beruhigungstropfen verabreicht werden. Wer sich vor der Spritze fürchtet, dem hilft ein lokalanästhetisches Gel, das der Arzt vor der Injektion aufträgt. Und wenn auch das noch nicht reicht, ist bei Panikpatienten eine Behandlung im Dämmerschlaf mög-
Dr. Kolb: „Angst vor Schmerzen muss heute niemand mehr haben“