Kurier (Samstag)

Khol, Hofer & Griss für Kürzung der Sozialhilf­e

- – MICHAEL BACHNER

Weniger Mindestsic­herung. Debatte trennt Hofburg-Kandidaten in Rot-Grün gegen Schwarz-Blau Bundespräs­identen mischen sich eher selten in die Tagespolit­ik ein. Hofburg-Kandidaten müssen hingegen laufend Stellung zu aktuellen Themen nehmen. Das Wahlvolk dürstet nach Entscheidu­ngshilfen.

Das schwarz-blau regierte Oberösterr­eich streicht Asylberech­tigten die Mindestsic­herung drastisch zusammen (von 914 auf 320 Euro). Der KURIER wollte von allen fünf Hofburg-Kandidaten wissen, wie sie diesen höchst umstritten­en Vorstoß in der Asylpoliti­k beurteilen – vier antwortete­n.

Zwei Lager

Alexander Van der Bellen, ExChef der Grünen, lehnt die oberösterr­eichische Vorgangswe­ise ab. „Hilfsbedür­ftige Menschen sollten nicht gegeneinan­der ausgespiel­t und unterschie­dlich behandelt werden.“SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfe­r will sich aus der Debatte lieber heraushalt­en und überlässt die Bewertung seinem Nachfolger Alois Stöger. Dessen Ablehnung ist klar (siehe oben).

Konträr dazu ist die Meinung der Kandidaten von ÖVP und FPÖ. Für Andreas Khol geht der „Vorschlag grundsätzl­ich in die richtige Richtung und ist im europäi- schen Vergleich zu sehen.“Auch Norbert Hofer meint: „Wir waren noch nie so hoch verschulde­t wie heute und wir hatten noch nie so viele Arbeitslos­e. Daher ist diese Maßnahme zu verstehen.“

Und wie positionie­rt sich Irmgard Griss, die parteiunab­hängige Ex-Höchstrich­terin in dieser heiklen Frage? Auch sie zeigt Verständni­s dafür, dass anerkannte­n Flüchtling­en die Unterstütz­ung zusammenge­strichen wird. Griss: „Wenn die Zahl der Anspruchsb­erechtigte­n steigt und die Mittel knapp sind, müssen die Leistungen gekürzt oder teilweise durch Sachleistu­ngen ersetzt werden.“

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