Energie der Zukunft: Hohlkugeln am Seeboden
Statt teurer Akkus.
Seltsame Dinge geschehen derzeit am Bodensee: Kugeln mit riesigen Durchmessern werden an tiefen Stellen des Sees versenkt. Sie sollen ein Teil der Energielösung von morgen seien, glauben die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik.
Strom aus erneuerbaren Energiequellen,vor allem aus Wind, Wasser und Sonne, ist nicht immer verfügbar, wenn man ihn braucht. Andererseits ist er immer wieder im Überfluss vorhanden, wenn man ihn nicht braucht. Die Frage ist: Wie kann man die überflüssige Energie speichern? Herkömmliche Akkus reichen da nicht.
Bei den Kugeln im Bodensee handelt es sich verein- facht gesprochen um eine neu Art Batterie, es sind viele kleine Pumpspeicher-Kraftwerke. „Das Prinzip gleicht dem von herkömmlichen Pumpspeicherkraftwerken – allerdings nicht auf Basis zweier Becken am Berg und im Tal, sondern einer Hohlkugel am Meeresboden“, beschreiben die Forscher ihr Projekt. „Einströmendes Wasser treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt. Bei einem Überschuss an elektrischer Leistung wird das Wasser wieder teils oder ganz aus der Hohlkugel gepumpt.“Im Pumpbetrieb wird also der Hohlraum mit überschüssigem Ladestrom leer gepumpt, im Entladebetrieb über eine Turbine wieder mit Wasser gefüllt. Dieses Kon- zept ermöglicht die Installation großer Speicherkapazitäten.“
Die Kugelpumpspeicherkraftwerke sind eine technische Lösung von vielen, wie Energiesysteme künftig aussehen könnten. Große Hoffnung liegt da bei den sogenannten „power-to-x“-Technologien, die Strom in andere, besser speicherbare Energieformen umwandeln. Bei „power-to-gas“geht es darum, mit erneuerbarer Energie aus Wasser durch Hydrolyse Wasserstoff zu erzeugen, und diesen dann in einem weiteren technischen Schritt („Methanisierung“) durch Zugabe von Kohlendioxid zu Erdgas umzuwandeln. Dieses kann problemlos in das Gasnetz eingespeist werden.