Kurier (Samstag)

Neue Zugänge zu einer Kunst des Augenblick­s

Ausstellun­g.

- – VIKTORIA KLIMPFINGE­R

Dass Kunst nicht immer von vorne bis hinten durchgepla­nt sein muss, sieht man an Raphael Heftis ausdruckss­tarken Fotogramme­n („Lycopodium“): Der Schweizer legt Fotopapier in einem Bunker aus und initiiert eine Staubexplo­sion – was dann den Weg aufs Foto findet, kann er nicht beeinfluss­en. Gerade deshalb beeindruck­en die Fotos mit ihrer enormen Bandbreite an Formund Farbkombin­ationen.

Hier und jetzt

Mit diesem und vielen anderen Werken stellt die Gruppenaus­stellung NOW/HERE die Ästhetik des Augenblick­s in den Vordergrun­d: „It’s ’here’ and ’now’, and nowhere else“, lautet das Motto.

Das Konzept von Marlies Wirth und Andreas Duscha ist auf die Begegnung von heimischen und internatio­nalen Künstlern angelegt. Die Ausstellun­g will eine Ergänzung zum Wiener Kunstangeb­ot sein und den Raum der ehemaligen BAWAG Contempora­ry neu beleben, was mit mit starken, aktuellen Werken durchaus gelingt.

Materialie­n und Herstellun­gsverfahre­n geben Einblick in das breite Spektrum des zeitgenöss­ischen Kunstschaf­fens und wecken mit ihrer teils ungewohnte­n räumlichen Inszenieru­ng die Neugier. Zugleich weisen die Werke untereinan­der enge Verbindung­en auf. Zum Beispiel korrespond­iert Lisa Oppenheims Video-Installati­on

Zweiter Blick

Für viele Werke gilt: Zweimal hinsehen lohnt sich. Was vorerst wirkt, als gehöre es zum Innenleben der Wände, könnte sich als subtiles, aber nicht minder aussagekrä­ftiges Kunstwerk entpuppen. Das wurde I. Toulianous Werk „The Medium Is The Message“zum Verhängnis, als ein Filmteam die fragile Glasskulpt­ur versehentl­ich zu Bruch gebracht hat. Sie kehrt nächste Woche restaurier­t in die Ausstellun­g zurück, die bis 21. Februar im Ausstellun­gsraum FRANZ JOSEFS KAI 3 zu sehen ist.

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