Freunderlwirtschaft 3.0: Chef, ich hab da jemanden für Sie
Auf Empfehlung.
Vier Investoren hat firstbird im Boot, darunter die Beratungsfirma Kienbaum. Mitarbeiter-Empfehlungen gebe es in Firmen zwar häufig, meint Wahls. Aber: „Empfehlungen sind ein kostbares Gut. Man muss die Mitarbeiter motivieren, zu überlegen, wer aus ihrem Netzwerk für den Job am besten infrage kommt.“Das sollen die Sach- und Geldprämien bewirken. Form und Höhe der Prämien legen die Firmen fest.
Stellenmarkt bleibt
Ganz ohne Jobinserate geht es aber nicht. Viele Kunden von firstbird – etwa die Grazer Wechselseitige, Holidaycheck, Tamedia – schalten weiterhin Anzeigen. „An firstbird werden eher spezielle Jobs weitergegeben, auf die man kaum Bewerber bekommt,“so Wahls.
Dass Personalberater durch Start-ups wie firstbird obsolet werden, ist unwahrscheinlich. Allerdings müssten sie laut Trendforscher Franz Kühmayer drei Prinzipien beherrschen, um am Markt gut dazustehen. Erstens: Effizienz. Der Kandidat will keine hundert Bewerbungen schreiben, das Unternehmen nicht aus Hunderten filtern. Zweitens: Transparenz. Man will das Gegenüber im Bewerbungsprozess verstehen. Drittens: Personalberater sollten digitale Technologien stärker fürs Recruiting zu nutzen.
„Personalberater wird es immer geben“, beruhigt auch Arnim Wahls. Er sieht sie gar als Kunden: Über firstbird können Personalberater ihre Bekannten zu Talent Scouts machen – und über deren Empfehlungen passende Bewerber finden.