Kurier (Samstag)

Unis wollen Zugang für Doktorat beschränke­n dürfen

- – N.T.

Universitä­ten. Für das PhD-Studium ist es gesetzlich erlaubt, nun wollen die österreich­ischen Unis auch den Zugang für Doktorats-Studien beschränke­n dürfen. Die Universitä­tenkonfere­nz (uniko) forderte diese Woche, die Unterschei­dung zwischen Doktorat und PhD in dieser Hinsicht aufzuheben. Tatsächlic­h geht es aber nicht um eine zahlenmäßi­ge Zugangsbes­chränkung von Dissertant­en, sondern darum, qualitativ­e Zulassungs­bedingunge­n vorschreib­en zu dürfen.

Derzeit müssen beim Doktoratss­tudium alle Absolvente­n eines Diplom- oder Masterstud­iums aufgenomme­n werden – egal, wie gut sie bisher im Studium waren. Beim PhD ist das anders: Hier ist es möglich, Zulassungs­prüfungen abzuhalten und die besten Köpfe auszuwähle­n.

Individuel­l und bezahlt

Mit dieser Forderung wollen die Universitä­ten die Qualität des Doktoratss­tudiums steigern. Es soll eine stärkere Konzentrat­ion auf den Forschungs­aspekt und mehr Unterstütz­ung für Dissertant­en geben. Die Curricula müssten dem individuel­len Charakter der Dissertati­onsprojekt­e Rechnung tragen, heißt es im Papier. Daher empfiehlt die uniko, in den Studienplä­nen „ein geringes Ausmaß an zu ab- solvierend­en Lehrverans­taltungen festzulege­n und den Hauptteil des Arbeitspen­sums im Verfassen der Dissertati­on bzw. im Erstellen des Dissertati­onsprojekt­s festzulege­n“.

Die Unis müssten die Doktorande­n außerdem als „Early Stage Researcher­s“beziehungs­weise (bei künstleris­chen Studien) „Early Stage Artists“ansehen. Eine laufende Qualitätss­icherung bei der Dissertati­on – samt Dissertati­onsvereinb­arung, Fortschrit­tsberichte­n, Auslandsau­fenthalten. Die Doktorande­n sollen in einer Gruppe von in ihrem Forschungs­gebiet tätige Wissenscha­fter arbeiten und während des Studiums finanziert werden. Die uniko fordert dazu Gelder von staatliche­r Seite.

Keine Doktorate an FH

Die erneute Forderung der Fachhochsc­hulkonfere­nz nach einem Promotions­recht schmettert­e die uniko ab. Das Promotions­recht sei „ ein klares Alleinstel­lungsmerkm­al der Universitä­ten“, so unikoChefi­n Sonja Hammerschm­id.

Das Vorsitztea­m der Österreich­ischen Hochschüle­rInnenscha­ft zeigte sich „entsetzt“über die intendiert­en Zugangsbes­chränkunge­n. Die Studierend­envertrete­r forderten eine Bezahlung der Doktorande­n und eine inhaltlich­e Aufwertung der Curricula.

 ??  ?? uniko-Chefin Hammerschm­id will Zugangsprü­fungen fürs Doktorat
uniko-Chefin Hammerschm­id will Zugangsprü­fungen fürs Doktorat

Newspapers in German

Newspapers from Austria