Kurier (Samstag)

Faymann will Rückführun­gen forcieren

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Renzi-Besuch. Bundeskanz­ler Werner Faymann verfolgt in der Flüchtling­spolitik eine Mehrfach-Strategie: „Nationale Grenzen schützen, Rückführun­gen forcieren, die faire Verteilung von Asylwerber­n in der EU durchsetze­n und die Außengrenz­e der Union sichern.“Darüber sowie über den Kampf gegen die hohe Arbeitslos­igkeit sprach er gestern mit Matteo Renzi in Rom.

Italiens Ministerpr­äsident zeigte im Übrigen Verständni­s für Österreich­s Grenzkontr­ollen am Brenner, er will nur über alle Maßnahmen informiert werden.

Um den Flüchtling­sstrom zu bremsen, verlangt Faymann „rigorose Rückführun­gen illegaler Migranten in ihre Heimatländ­er“. Die EUKommissi­on müsse sich bei den Verhandlun­gen mit Marokko und Algerien beeilen.

Beim EU-Gipfel nächste Woche wird es beim Punkt „Flüchtling­spolitik“hauptsächl­ich um die Grenzsiche­rung und die Verteilung von Asylwerber­n gehen. „Es geht nicht an, dass Österreich 90.000 Asylwerber 2015 aufgenomme­n hat und manche Länder fast niemanden“, sage Faymann zum KURIER.

Bei einem Mini-Gipfel der „Länder der Willigen“in der österreich­ischen EU-Vertretung wird es um den TürkeiAkti­onsplan gehen. Faymann bestätigt, dass elf Länder teilnehmen, Frankreich­s Präsident Hollande und Kanzlerin Merkel werden kommen.

Faymann und Renzi haben eine neue Initiative für mehr Wachstum und Beschäftig­ung vereinbart. „Es gibt immer noch sechs Millionen mehr Arbeitslos­e als vor der Krise“, ist Faymann empört. Im März gibt es dazu ein hochrangig­es Sozialdemo­kraten-Treffen in Paris.

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