Diebe mischen sich im Zug unter die Pendler
Wien/Salzburg.
Ein Mann steigt zur Rush Hour in einen Zug, schaut sich nach einem Platz um und tut so, als würde er mit dem Handy telefonieren. Plötzlich hat er es eilig, auszusteigen oder den Wagen zu wechseln, und schnappt sich noch schnell eine Tasche. Nur: Es ist nicht seine eigene.
Mit dieser Masche treibt offenbar gerade eine organisierte Bande zwischen den Stationen Wien-Meidling und Hauptbahnhof ihr Unwesen. „Es gibt seit etwa zwei Wochen mehrere Beobachtungen“, bestätigt ÖBB-Sprecher Christopher Seif einen ORF- Bericht.
Die Wiener Polizei verzeichnete laut Sprecher Thomas Keiblinger in den vergangenen zwölf Tagen sechs Anzeigen wegen Diebstahls – allesamt in Pendlerzügen in diesem Bereich. In Salzburg haben Fahrgäste, die in WienMeidling eingestiegen sind, in den vergangenen zwei Ta- gen fünf Diebstähle angezeigt. „Am Hauptbahnhof sind Beamte in Zivil unterwegs, die darauf sensibilisiert sind“, sagt Keiblinger. Einen Fahndungserfolg gebe es aber noch nicht.
Stimmung entspannt
Ein KURIER-Lokalaugenschein Freitagmittag am Wiener Hauptbahnhof ergab ein eher entspanntes Bild. In der großen Eingangshalle stehen lediglich einige mit Warnwesten bekleidete ÖBB-Mitarbeiter. Hunderte Menschen bewegen sich durch die Gänge und Hallen. Befragungen von Passagieren ergaben ein gemischtes, aber eher positives Sicherheitsempfinden (siehe unten). Von den ÖBB angekündigte Warnungen vor den Dieben per LautsprecherDurchsagen waren während des Lokalaugenscheins nicht zu vernehmen.