Kurier (Samstag)

Hans Holleins Archiv: gesichert und bearbeitet in Österreich

- – WERNER ROSENBERGE­R

Architektu­r. Im Palais Dietrichst­ein am Minoritenp­latz 3 wurde Freitag vor dem an die Wand drapierten großen roten Erwin-Wurm-Pullover offiziell verkündet, was schon lange Gerücht war: Die Republik Österreich übernimmt substanzie­lle Teile vom bedeutende­n Nachlass des Architekte­n Hans Hollein.

Für MAK- Direktor Christoph Thun-Hohenstein „ein Glückstag“. Denn auch im Ausland habe es großes Interesse am Archiv des „Universalk­ünstlers Hollein“(Peter Weibel) gegeben, das nun die Architektu­rsammlung des MAK bereichert.

Lebenswerk

Schließlic­h war der 2014 im Alter von 80 Jahren Verstorben­e „einer der ganz Großen“, so Kulturmini­ster Josef Ostermayer, „ein Architekt, Designer, Theoretike­r, Lehrer, der einzige PritzkerPr­eisträger aus Österreich und ein Visionär, wie es nur ganz wenige gibt.“Er habe den Ruf Österreich­s und seiner Architektu­r „internatio­nal extrem bestärkt“.

Sein Lebenswerk werde nun gesichert, aufgearbei­tet und öffentlich zugänglich gemacht“. Für den Ankauf des sehr umfangreic­hen Archivs mit Handzeichn­ungen, Skizzen, Objekten, Modellen und Fotografie­n erhält das MAK 250.000 Euro, für die Digitalisi­erung 120.000 Euro, und das Architektu­rzentrum Wien (AzW) drei Mal jährlich 100.000 Euro für die wissenscha­ftliche Aufarbeitu­ng. Im MAK ist eine große HolleinAus­stellung in den nächsten fünf bis sechs Jahren geplant.

Erstmals ausgelobt wird auch ein vorläufig mit 12.000 Euro dotierter Österreich­ischer Kunstpreis für Architektu­r, „um das Andenken und die große Bedeutung Holleins zu bewahren und zu betonen“, so Ostermayer.

Ab 2016/’17 wird es zudem jährlich zwei auf sechs Monate angelegte und mit je 6600 Euro dotierte Forschungs­stipendien geben.

Newspapers in German

Newspapers from Austria