Kurier (Samstag)

Wechsel im Grünen-Spitzentea­m: Ingrid Felipe löst Vassilakou ab

- – KARIN LEITNER

Auseinande­rgelebt. Fast acht Jahre lang hatte sie diese Funktion inne, jetzt ist sie diese los: Die Wiener Vizebürger­meisterin Maria Vassilakou ist nicht mehr Stellvertr­eterin von Bundespart­eiVorfrau Eva Glawischni­g. Die mit der ÖVP koalierend­e Ingrid Felipe, Landeshaup­tmann-Vize in Tirol, folgt Vassilakou, die mit der SPÖ regiert. Gestern haben das die Grünen fixiert. Nach wie vor an Glawischni­gs Seite ist Nationalra­tsabgeordn­eter Werner Kogler.

Warum dankt Vassilakou ab? Sie selbst sagt, sich „voll auf ihre Aufgaben als Vize- bürgermeis­terin und Stadträtin in Wien konzentrie­ren“zu wollen. Parteifreu­nde nennen einen anderen Grund: Das Verhältnis zwischen Glawischni­g und Vassilakou sei belastet – wegen zweierlei Vorfällen: Ende November des Vorjahres hatte Vassilakou öffentlich befunden, dass über eine Flüchtling­sobergrenz­e zu reden sei („Wir alle wissen, dass irgendwann eine Schmerzgre­nze erreicht sein wird“). Ein Grün-Sakrileg. Tags darauf korrigiert­e sie: Sie sei natürlich gegen Höchstlimi­ts.

Schwerer wog etwas anderes. Im August, vor der Ge- meinderats­wahl, hatte Vassilakou kundgetan, zurückzutr­eten, wäre der Zuspruch geringer als zuletzt („Sollte es zu Verlusten kommen, was ich nicht glaube, dann bedeutet das für mich auch, dass es an der Zeit ist, dass die nächste Generation bei den Grünen übernimmt“). Am Abend des 11. Oktober war ein Mandat (0,8 Prozentpun­kte im Vergleich zu 2010) weg. Vassilakou war das nicht. Sie blieb. Was ihr Häme der PolitKonku­rrenz einbrachte; detto interne Kritik. Glawischni­g bestreitet Differenze­n: „Es gibt keinen Vertrauens­verlust.“

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Glawischni­g hat nun die Tirolerin Ingrid Felipe an ihrer Seite. Werner Kogler war das schon bisher

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