Magna peilt Rekordbeschäftigung an
In zwei Jahren sollen mindestens 8000 Beschäftigte in Graz arbeiten; neuer Auftrag in der Pipeline
Der kanadische Autozulieferer Magna hat große Zukunftspläne für sein AutoWerk in Graz. „Es ist noch etwas zu früh, aber es kommt ein sehr großer Auftrag herein“, sagt ein Insider zum KURIER. „Es ist ein schönes Projekt, die Verträge stehen schon.“Der neue Auftrag umfasst die Produktion eines sportlichen Geländefahrzeugs (SUV) mit einer sehr innovativen Antriebstechnologie. Laut Branchenkreisen kommt der Auftrag von einem europäischen Autokonzern, der nicht aus Deutschland stammt. Im März soll der Deal offiziell bekannt gegeben werden, die Produktion soll 2018 anlaufen.
Doch bis dahin muss Magna Steyr noch einige Hausaufgaben machen. Im Grazer Werk werden heute 5645 Personen beschäftigt, davon sind 381 Leiharbeiter. Die „Talsohle beim Personalstand“wird aber erst im heurigen Herbst mit rund 4500 Mitarbeitern erreicht.
Große Umschulung
Rund 1100 Mitarbeiter aus Graz werden in der Outplacement-Stiftung „Wirtschaftsoffensive WOF“zwischengeparkt, die auch Mitarbeiter anderer Firmen aufnimmt. Über die Stiftung werden die Magna-Leute zum Beispiel zu Mechatronikern oder Lackierern umgeschult. Vor allem für angelernte Arbeitskräfte bietet die Stiftung die Chance, eine Facharbeiter-Ausbildung abzuschließen. Bis zu 17 Millionen Euro sollen in die Stiftung fließen. Die Hauptlast (für die Magna-Mitarbeiter) trägt der Zulieferer, den Rest teilen sich das AMS und das Land Steiermark.
„Die Leute sollen nur ein gutes Jahr in der Stiftung bleiben. Magna ist großzügig undträgt Millionen dazu bei“, sagt Hubert Holzapfel, Landessekretär der Produktionsgewerkschaft Proge zum KURIER. „Es ist eine sinnvolle Lösung, die Leute in einer Stiftung zwischenzuparken und sie zu Fachkräften auszubilden. Diese werden überall gesucht.“Nachsatz: „Die betroffenen Mitarbeiter werden von Magna aber eine Wiedereinstellungszusage erhalten.“Ohne Stiftung wären die betroffenen Mitarbeiter arbeitslos und die öffentliche Hand müsste die Kosten zu hundert Prozent tragen.
2500 neue Jobs
Der kanadische Konzern, der heuer weltweit 38,9 Millionen und in zwei Jahren 40,8 Millionen Pkw in Lohnfertigung bauen will, wird groß in den Standort Graz investieren. „Es stimmt, dass Magna 2018 eine Rekordbeschäftigung in Graz anpeilt“, sagt Gewerkschafter Holzap- fel. „Rund 8000 Mitarbeiter sollen dann beschäftigt werden.“Insider rechnen damit, dass zumindest 2500 neue Arbeitsplätze in der steirischen Landeshauptstadt geschaffen werden – im besten Fall sogar bis zu 3500 Jobs.
Heuer läuft in Graz die Produktion des Mini Countryman aus. Ab 2017 wird Magna BMW der 5er-Serie und Jaguar Land Rover bauen.
Auch die Fertigung des Geländewagens Mercedes G lässt die Kasse klingeln. Die Nachfrage ist weiterhin stark. „Es gibt davon LuxusAusführungen, die 450.000 Euro und mehr kosten“, sagt ein Insider. „Die werden vor allem nach Saudi-Arabien und in die Emirate geliefert.“
Magna unterhält in Österreich Headoffices in Graz und Wien sowie Werke in Graz, Lannach, in der Region Weiz, in Ilz, Albersdorf und in St. Valentin mit insgesamt 11.900 Mitarbeitern.