Mehr als 12.000 Beschäftigte im Vorjahr in Arbeitsstiftungen
Arbeitsmarktpolitik. Arbeitsstiftungen zur Abfederung von Massenarbeitslosigkeit nach Großinsolvenzen oder Strukturwandel haben in Österreich eine lange Tradition. Ursprünglich sollten sie den Gekündigten der verstaatlichten Industrie durch Schulungen einen Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern.
Eine der größten Arbeitsstiftungen ist die anlässlich des EU-Beitritts eingerichtete „Aufleb“für die Nahrungsmittelindustrie mit damals mehr als 7000 Teilnehmern. Heuer kommt ein Teil der von der Pleite betroffenen Zielpunkt- und Schirnhofer-Mitarbeiter in der Aufleb unter. Arbeitsstiftungen in vielfältigen Ausprägungen sind heute fixer Bestandteil der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Im Vorjahr ließen sich insgesamt 12.159 Beschäftigte in Arbeitsstiftungen weiterqualifizieren. Neben eigenen Insolvenzstiftungen, etwa nach der Alpine-Pleite, gibt es auch sogenannte OutplacementStiftungen. Sie dienen wie bei Magna der Höherqualifizierung mit dem Ziel der Reintegration in den Arbeitsmarkt, etwa beim Unternehmen selbst oder in der betroffenen Branche.
Die Finanzierung teilen sich das bzw. die betroffene(n) Unternehmen, das AMS und die öffentliche Hand. Die Dauer ist zumeist auf drei Jahre befristet. Vorteil: Die Teilnehmer erhalten während der Ausbildung ein höheres Schulungsarbeitslosengeld und scheinen nicht in der Arbeitslosenstatistik auf.