Ein Freispruch spaltet die Liga
Eishockey.
Es war klar, dass jede Entscheidung im Fall von Brett Sterling polarisieren würde. Der Salzburger wurde am Freitag vom internationalen Strafsenat DOPS drei Tage nach seinem Faustschlag gegen Linesman Daniel Soos freigesprochen. Weil sich sein Schläger in der Hose von Gegenspieler Jamie Fraser verfangen hatte, ging seine Hand in die Höhe und sei der Schlag als Unfall zu werten. Ungeachtet der bisher üblichen Regelauslegung, nach der ein Spieler für seinen Schläger selbst verantwortlich ist. Man konnte Sterling keine Absicht nachweisen.
Damit ist Sterling nur für zwei Spiele wegen des Stockschlages gegen Philippe Lakos gesperrt und kann am Freitag zum Viertelfinal-Auftakt wieder spielen.
„Es ist besser, nichts dazu zu sagen“, sagte CapitalsStürmer Danny Bois, der beim 4:1 gegen Znaim wegen einer Rauferei im Salzburg-Spiel gesperrt war. Die Wiener Fans waren nicht so zurückhaltend. „Wenn Didi mit den Scheinen wedelt, werden sonderbare Strafen eingefädelt“, schrieben sie auf einem Spruchband in Richtung Red Bull.
Capitals-Coach Jim Boni war über den Freispruch nicht verwundert: „Hat irgendjemand etwas anderes erwartet? Rotter wäre für 20 Spiele gesperrt worden.“
In sportlichen Fragen waren die Spieler der Capitals um keine Antworten verlegen. 4:1 wurde Znaim vor 5550 Fans trotz der Ausfälle von Lakos, Bois und Dzieduszycki besiegt und somit der zweite Platz hinter Salzburg verteidigt. Mann des Abends war Verteidiger Troy Milam mit drei Treffern.
Rückblickend bedankte sich Boni bei den Salzburgern für die Teambuilding-Einheit bei der Härteschlacht am Dienstag: „Wir müssten ihnen Geld dafür bezahlen. Das hat uns richtig zusammengeschweißt.“
In der letzten Runde müssen die Wiener am Sonntag nach Linz. Das Heimrecht im ersten Play-off-Spiel haben die Wiener seit gestern sicher.