AUFFRISCHUNG GEFÄLLIG?
Meist sind es Fernreisen, die an entsprechende Vorsorgeimpfungen denken lassen. Dabei wäre der regelmäßige Basis-Check des eigenen Impfstatus generell wichtig – auch für Erwachsene. von cordula puchwein
ÜBERPRÜFUNG. Mehr Sorgfalt würden sich die Ärzte schon wünschen. Denn das Thema Impfen wird vielfach locker genommen – „zu locker!“, bemängeln Experten. Da ist den Österreichern eine „gewisse Schlampigkeit“nicht abzusprechen. Indiz dafür: die berühmte Suche nach dem Impfpass, wenn es um Auslandsreisen geht. Ansonsten denken nur Wenige daran, ihren Impfstatus checken zu lassen. Die Folge sind zu geringe Durchimpfungsraten bei Erwachsenen. „Sie können nur dann erhöht werden, wenn die Bevölkerung umfassende und gut verständliche Informationen über Nutzen und allfällige Risiken von Impfungen erhält“, sagt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und setzte jüngst mit dem Österreichischen Impftag ein Zeichen. Auch das Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien macht mit der Information „Impfungen für Erwachsene im erwerbsfähigen Alter“gegen die „schleichende Impfmüdigkeit“mobil. Darin erläutern Experten den Status Quo, und zeigen jene „Schwachstellen“auf, wo nachgebessert werden sollte. Einige Beispiele: Diphtherie ist in Europa weitgehend unter Kontrolle, tritt aber nach wie vor in Russland, der Ukraine und anderen Ländern auf. Laut Statistik Austria sind in Österreich nur 50 bis 55 Prozent der Menschen zwischen 30 und 60 gegen die Infektionskrankheit, die zu schweren Entzündungen der Atemwege führt, geimpft. Auffrischungsimpfungen werden meist im Rahmen von Verletzungen mit dem monovalenten Tetanusimpfstoff verabreicht – was die geringere Durchimpfungsrate gegen Diphtherie erklärt. Daher lautet die aktuelle Empfehlung im Österreichischen Impfplan zur Auffrischung immer einen Kombinationsimpfstoff zu verwenden, der auch die Diphtheriekomponente enthält.
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