„Batman“von Bad Ischl droht mit Selbstjustiz
Selbst ernannter Rächer.
Die Nachricht über einen skurrilen Aushang in einem Mehrparteienhaus in Bad Ischl erreichte Bürgermeister Hannes Heide (SPÖ) am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite. Ein neugieriger Bürger fragte bei ihm nach, ob er schon wisse, von wem das dort auf einer Pinnwand befestigte Schreiben stammen könnte. „Ich hab’ bis dahin nichts davon gewusst“, sagt Hannes Heide.
Der Inhalt des offenen Briefes mutet mehr als seltsam an. Der Verfasser dürfte jedenfalls ein Fan des ComicSuperhelden Batman sein. Ob es sich bei ihm nur um einen Scherzbold, um einen Spinner oder um einen po- tenziellen Kriminellen handelt, scheint schwer zu sagen. Laut Bezirksrundschau ist das Schreiben mit Bruce Wayne – Batmans bürgerlichem Namen – gezeichnet.
„Lieber Bürgermeister. Mit einem Lächeln und zugleich schlechten Gemüts muss ich diese Nachricht an dich, an dein Präsidium, und an deine Hüter dieser Stadt (die für mich Training wären) richten“, schreibt der Unbekannte. Er lobt Heide als guten Stadtchef, der aber von Verrätern und korrupten Bürokraten – explizit wird auf Polizisten und Politiker verwiesen – umgeben sei.
Bad Ischl sei voller Drogen, wogegen die „Hüter der Stadt“nichts unternehmen würden, weil ihnen die nötige Technik fehle, prangert der Unbekannte an. Er selbst verfüge jedoch über diese Technik und werde daher nicht mehr lange zuschauen, „wie dieser Abschaum die Stadt untergehen lässt, die meine Eltern aufgebaut haben“, schreibt er. Batman-Zeichen in der Stadt würden künftig darüber informieren, „dass ich in Action bin und Selbstjustiz ausübe!“.
Der Bürgermeister leitete das Schreiben an die Stadtpolizei weiter. „Weitere Schritte werde ich nicht setzen, so ernst nehme ich das Ganze nicht“, sagt Heide. Von anderen Batman-Briefen sei ihm nichts bekannt. Anzeige wurde nicht erstattet. „Es gibt bisher keinen Straftatbestand“, heißt es dazu von der Stadtpolizei.