Kurier (Samstag)

Wie Spionageso­ftware funktionie­rt

Sicherheit.

- – BARBARA WIMMER

Die Überwachun­gssoftware funktionie­rt, auch wenn sie aus staatliche­r Hand kommt, genau wie eine herkömmlic­he Schadsoftw­are. Diese spielen sich Nutzer normalerwe­ise irrtümlich auf ihren Computer rauf. In der Regel geschieht dies über einen falschen Klick in einer eMail oder einen infizierte­n USBStick. Auf diesem Weg kann sich der Bundestroj­aner, der in der Regel von der Polizei gezielt auf Rechnern und Smartphone­s installier­t werden soll, auch von selbst weiterverb­reiten und am Ende auch Rechner von Nutzern befallen, die gar nicht im Visier der Behörden stehen. Das ist eines der größten Probleme beim Bundestroj­aner.

Die staatliche Überwachun­gssoftware kann damit weitere Sicherheit­slücken schaffen, anstatt diese zu verhindern. Diese können am Ende nicht nur von den Behörden, sondern auch von Kriminelle­n ausgenutzt und missbrauch­t werden. Dies lässt sich, technisch gesehen, gar nicht verhindern, wie Sicherheit­sexperten dem KURIER erzählen. „Es be- steht die Gefahr, dass ein solcher Staatstroj­aner in die falschen Hände gerät“, heißt es etwa seitens des Sicherheit­sunternehm­ens G-Data. Laien können den Staatstroj­aner auf ihren Geräten zudem nur schwer selbst erkennen.

Über den Hersteller der Spionageso­ftware herrscht derzeit im Bundesmini­sterium für Inneres (BMI) noch Schweigen. Es gibt jedoch zahlreiche Firmen am Markt, die eine derartige Software anbieten und herstellen. Der Markt ist äußerst lukrativ.

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