Kurier (Samstag)

Steuertric­ks von Konzernen: EU-Staaten weitgehend einig über Gesetzespa­ket

-

Luxemburg. Wenn in Europa Einstimmig­keit gefragt ist, wird’s komplizier­t; irgendwer legt sich immer quer. Steuerfrag­en sind so ein Thema, wo alle 28 EU-Länder an einem Strang ziehen müssen. Immerhin: Am Freitag einigten sich die EU-Finanzmini­ster grundsätzl­ich, dass Steuerschl­upflöcher für multinatio­nale Konzerne geschlosse­n werden. Das geplante EUGesetzes­paket sieht vor, dass große Unternehme­n, die in mehreren Ländern tätig sind, ihre Steuern dort zahlen, wo Gewinne anfallen. Laut EUKommissi­on sind die Steuerkost­en für kleine Firmen im Schnitt nämlich um 30 Prozent höher als für die Multis. Allerdings erbaten sich Belgien und Tschechien Bedenkzeit bis Montag. Die Einigung, die Empfehlung­en der OECD und der G20 umsetzt, steht also unter Vorbehalt.

Geld für Griechen

Kein Durchbruch zeichnete sich bei der europaweit­en Einlagensi­cherung für Bankguthab­en ab. Deutschlan­ds Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble beharrte darauf, dass zuerst die Risiken im Finanzsekt­or reduziert werden müssten. „Wir machen nicht den dritten Schritt vor dem ersten, sondern umgekehrt.“

Erledigt ist dafür vorerst das Thema Griechenla­nd: Das finanziell angeschlag­ene Euroland erhielt nach monatelang­en Verzögerun­gen die Freigabe weiterer 7,5 Mrd. Euro an Finanzhilf­en.

Newspapers in German

Newspapers from Austria