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Paukenschlag. E-Autos.
„Ich bin offen für alles, was neu ist“, sagt Stefan Friedrich, der in der Florianigasse (Josefstadt) ein Kommunikationsunternehmen betreibt. Deshalb will er die drei Autos seines Fuhrparks gegen Elektrofahrzeuge austauschen.
Das Problem ist nur: Derzeit gibt es im gesamten achten Bezirk keine Ladestation für E-Autos. „Deshalb würde ich gerne in Eigenregie vor meinen Haus eine Station errichten, die auch für die Allgemeinheit nutzbar wäre“, sagt der Unternehmer. Dazu hat er bereits bei Wien Energie vorgefühlt. „Gute Idee, falsche Stadt, bekam ich dort zu hören“, erzählt Friedrich. Zu groß seien derzeit die bürokratischen Hürden für die Errichtung von E-Tankstellen im öffentlichen Raum.
So gibt es derzeit noch keine klare Regelung für die Beschilderung der Parkplätze, die für eine solche Ladestation reserviert werden müssten. „Wien hinkt hier der Entwicklung leider nach“, kritisiert Wolfgang Primisser, Obmann des Josefstädter Wirtschaftsbundes (WB). „Man kann Elektroautos dank Förderungen mittlerweile relativ günstig kaufen. Solange aber die nötige Infrastruktur fehlt, ist das wertlos.“Primisser will jetzt erheben, wie groß der Bedarf der Unternehmer nach Ladestationen in der Josefstadt ist.
Wenig Infrastruktur
Derzeit gebe es Wien-weit so gut wie keine öffentlich zugänglichen E-Tankstellen. Die bestehenden befänden sich bestenfalls im halböffentlichen Raum – etwa auf Parkplätzen von Einzelhändlern. Oder in Parkgaragen, wo man für die Zufahrt bezahlen müsse. „Und in den inneren Bezirken gibt es auch diese Möglichkeiten nicht“, sagt Primisser.
Smart City
„Wien bezeichnet sich selbst gerne als Smart City. Doch dazu gehört auch ElektroMobilität“, sagt Davor Sertic, WB-Spartenobmann für Transport und Verkehr. Andere Städte wie zum Beispiel Oslo seien schon wesentlich weiter. Er vermutet, dass die Stadt in ihrem Bestreben, den Individualverkehr so weit wie möglich zurückzudrängen, kein Interesse daran habe, die Benutzung von Elektroautos zu fördern. „Denn auch sie verursachen Staus“, sagt Sertic.
Im Büro der zuständigen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) verweist man auf das Vorhaben, innerhalb der kommenden zwei Jahre ein Wien-weites BasisLadenetz mit rund 1000 Stationen zu errichten. Natürlich werde es, wo es nötig ist, auch eine entsprechende Beschilderung der Stellplätze geben.
„Die Ladestationen können sich auch im öffentlichen Raum befinden“, betont ein Sprecher, der Friedrichs Initiative begrüßt. Freilich brauche es dazu auch bestimmte generelle Voraussetzungen – vor allem geht es um möglichst platzsparende Lösungen.