Essen ohne Einheitsbrei
Warum Ernährung so individuell ist wie die Augenfarbe und man Palmöl vermeiden sollte
Welche Ernährungsweise ist eigentlich „gesund“? – „Ich kann Ihnen das gar nicht sagen“, sagte der Ernährungswissenschaftler Christian Putscher Donnerstagabend beim KURIER-Impulsgespräch mit Martina Salomon (stv. Chefredakteurin des KURIER) zum Thema Ernährung in Wien. „Gesunde Ernährung ist individueller als die Schuhgröße, die Haarfarbe oder die Augenfarbe.“
Wer zum Beispiel versuche, mithilfe einer speziellen Diät abzunehmen, der stülpe sich ein Konzept von irgendjemandem über, „der Sie womöglich gar nicht persönlich kennt“. Putscher warnte vor vorgefertigten Abnehm- und Ernährungskonzepten: „Ich kann Ihnen nur dann sagen, was eine gute Ernährung für Sie ist, wenn ich erfahre, wie Ihr Tagesablauf aussieht, wenn ich viel über Sie und Ihr Ziel weiß.“Und die Konsumenten sollten viele der Werbebotschaften und Allgemeinplätze kritisch hinterfragen: „Wie kann es sein, dass in einem Nahrungsergänzungsmittel die Vitamine angeblich zwei Jahre haltbar sind – in einem Apfel aber nach einer Woche tot sein sollen?“Letzteres werde behauptet – „aber es stimmt nicht“.
Wer auf möglichst naturbelassene Lebensmittel setze, könne wenig falsch machen: „Wenn oft gesagt wird, Honig sei nicht besser als Zucker, habe ich ein Problem: Ein Glas Honig haben Sie noch nicht ausgelöffelt, weil bei natürlichen Produkten warnt Sie der Körper, bevor es zu Schäden kommt. Hingegen können Sie von einem Palmöl-Zuckeraufstrich mit