Kurier (Samstag)

„Funkhaus-Verkauf ist

ORF.

- VON CHRISTOPH SILBER

Am 9. August wird der ORFGeneral­direktor vom 35-köpfigen Stiftungsr­at bestimmt. Mit fünf Stimmen haben die Betriebsrä­te großes Gewicht. Obmann Gerhard Moser beantworte­te Fragen per eMail. KURIER: Die ORF-Chef-Kür steht an. Werden Sie von Rot und Schwarz schon sehr umworben? Gerhard Moser: Also, der Andrang hält sich in Grenzen. Das kann damit zu tun haben, dass es bislang ja nur einen Kandidaten gibt, kann aber auch damit zu tun haben, dass meine parteipoli­tische Unabhängig­keit inzwischen weitreiche­nd bekannt ist. ORF-Chef Wrabetz tritt wieder an, Grasl vielleicht (Bewerbungs­frist bis 28. Juli, Anm.). Wäre ein ORF-Fremder vorstellba­r?

Für mich ist jede und jeder vorstellba­r, die oder der mit einem fundierten Konzept und einer entspreche­nden Medienerfa­hrung sich hier präsentier­en wollen. In der Vergangenh­eit hat der Betriebsra­t häufig als Block abgestimmt. Gibt’s dazu Gespräche?

Ja. Ich habe vor, diese Gespräche zu führen. Einfach um klar zu zeigen, hier gibt es eine einige Belegschaf­tsvertretu­ng, die sich nicht aufspalten lässt. So mancher Zentralbet­riebsrat hat im Zuge von ORF-Wahlen Karriere gemacht.

Lieber Herr Silber, ja, ich kenne diese Gerüchte. Merkwürdig­erweise werden sie vor allem von jenen verbreitet, die einmal ORF- Chefs waren. Da frage ich mich schon, wenn die Gerüchte überhaupt stim- men, ob diese Herrschaft­en damit eine späte Selbstanze­ige erstatten wollen? Die Zeiten haben sich jedenfalls eklatant geändert. Es gibt keine Betriebsra­tskaiser mehr. Und um es abzuschlie­ßen: Ich habe bei keiner ORF- Wahl Karriere gemacht und kann das auch für jene Kolleginne­n und Kollegen, die mir nahe stehen, so behaupten. Was sind für Sie persönlich in Schlagwort­en die Entscheidu­ngskriteri­en bei der Wahl?

Aus Sicht der Belegschaf­tsvertretu­ng sind es mehrere zentrale Punkte, auf die wir uns konkrete Antworten erwarten: Eine neue Personalpo­litik, das heißt Entwicklun­g statt Abwicklung. Der zweite Punkt ist die Standortfr­age in Wien: Wenn

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Gerhard Moser, Obmann des Zentralbet­riebsrats, verwehrt sich: „Ich habe bei keiner ORFWahl Karriere gemacht“

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