Kurier (Samstag)

Albaner sollen eine 2:7-Niederlage gegen die Austria manipulier­t haben

- – MICHAELA REIBENWEIN

Wettbetrug. Im langen Schatten der EURO in Frankreich wurde für den europäisch­en Klubfußbal­l mittlerwei­le die aktuelle Saison mit der ersten Quali-Runde der Europa League angepfiffe­n. Der albanische Vertreter Teuta Durrës schied gegen den kasachisch­en Klub Kairat Almaty mit 0:1 und 0:5 aus. Das allein wäre für den österreich­ischen Fan von keinerlei Bedeutung, hätten sich die Albaner nicht in Österreich auf die Saison vorbereite­t und Testspiele absolviert, die von der Salzburger Staatsanwa­ltschaft untersucht werden. Konkret geht es um ein 2:7 von Teuta Durrës gegen die Wiener Austria am 21. Juni.

Die vermeintli­ch harmlose Begegnung hatte ein Nachspiel: Am 25. Juni gab es im Auftrag der Staatsanwa­ltschaft Salzburg in einem Hotel im Zillertal eine Hausdurchs­uchung, konkret wurden vier Zimmer durchsucht. Durchgefüh­rt wurde die Aktion vom Bundeskrim­inalamt. Dabei wurden Handys und schriftlic­he Aufzeichnu­ngen sichergest­ellt. Es geht um mutmaßlich­en Wettbetrug im Rahmen von Testspiele­n in Österreich. Die Matches sollen manipulier­t und der Wettmafia verkauft worden sein. Befragt wurden Spieler, Trainer, Funktionär­e. Insgesamt fünf Personen wurden angezeigt, im Visier der Ermittler dürften unter anderem Torhüter Sheptim Mocka, Ersatztorh­üter Bledjan Rizvani und Innenverte­idiger Rustem Hoxha stehen.

Albaniens Klubs befinden sich derzeit ohnehin im Fadenkreuz der UEFA: Meister KS Skënderbeu darf wegen verbotener Spielabspr­achen in der kommenden Saison nicht an der Champions League teilnehmen. Das bestätigte vor Kurzem der Internatio­nale Sportgeric­htshof CAS. Skënderbeu ist damit für ein Jahr von allen internatio­nalen Wettbewerb­en ausgeschlo­ssen. Für den albanische­n Champion spielt nun Vizemeiste­r KF Partizani.

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