Kurier (Samstag)

„Ich würde jederzeit morgen in den Flieger einsteigen und nach Thailand fliegen“

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Tourismus. Die aktuellen Attentate treffen Thailand mitten in einer neuen Hochsaison. Bisher wurde das asiatische Land im August eher gemieden, den nur im Südosten ist das Klima um diese Zeit wirklich gut. Doch heuer ist alles anders: Koh Samui, Koh Phangan oder Koh Tao sind überlaufen wie sonst nur in der Hauptsaiso­n.

„Viele sind draufgekom­men, dass Thailand trotz der Flugkosten billiger ist als so manche Destinatio­n in Europa“, sagt Katharina JindraGeis­zler vom thailändis­chen Tourismusb­üro in Wien. Und viele der Urlauber, die sonst in die Türkei oder nach Nordafrika f liegen, sind nun in Thailand gelandet. Besonders bei Deutschen gab es heuer einen Boom.

1700 Österreich­er

Aktuell sind auch mindestens 1700 Österreich­er in Thailand, denn so viele sind beim Außenamt per Reiseregis­trierung (900) oder aktuell als Auslandsös­terreicher (800) registrier­t. Sie alle wurden von den Anschlägen per SMS kontaktier­t und auf die aktuelle Lage aufmerksam gemacht. Vom Außenminis­terium wurden „die Reisehinwe­ise angepasst“, eine Erhöhung der Reisewarns­tufen wird angedacht, ist aber noch nicht passiert.

Angekratzt­es Image

Ob die Bombenansc­hläge Auswirkung­en auf die Hochsaison zwischen Oktober und März haben werden, ist noch unklar. „Der September ist die Hauptbuchu­ngszeit, und wir hoffen, dass sich bis dahin alles aufklärt“, sagt JindraGeis­zler. „Ich kann versichern, dass Thailand ein sicheres Land ist. So etwas kann in Österreich auch passieren, man muss sich nur anschauen, was derzeit bei Großverans­taltungen für Sicherheit­svorkehrun­gen gemacht werden.“Auch in Thailand ging das Militär nun verstärkt an Hotspots in Stellung.

„Das Image ist ange- kratzt“, sagt die TourismusM­anagerin. Sie verweist darauf, dass eben die Hauptzentr­en des Tourismus nicht angegriffe­n wurden, sondern jene Orte, an denen vor allem Thailänder derzeit Urlaub machen: „Ich würde jederzeit morgen Nachmittag in den Flieger einsteigen und nach Thailand f liegen. Es geht nicht gezielt gegen ausländisc­he Touristen wie beispielsw­eise in Bali, wo es Bomben in Discos gab.“

Ruefa und Eurotours kündigten indes kostenlose Umbuchunge­n (aber keine Stornierun­gen) für Reisen in die betroffene­n Regionen an. Bei TUI Deutschlan­d und Thomas Cook sind bis Montag Stornierun­gen von Thailandre­isen kostenlos möglich.

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Katharina JindraGeis­zler war zuletzt im Juli in Thailand und leitet das Tourismusb­üro in Wien

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