Der „ewige“Revolutionär
Der langjährige Machthaber in Kuba feiert heute seinen 90. Geburtstag
Als er am 13. August 1926 geboren wurde, war ein gewisser Calvin Coolidge US-Präsident, als der junge Fidel Alejandro Castro Ruz 33 Jahre später die Macht in Kuba übernahm, regierte Dwight D. Eisenhower im Weißen Haus, und mit Barack Obama erlebt der „ewige“Revolutionsführer derzeit seinen elften amerikanischen Staatschef. Heute wird der zähe Kämpfer Fidel Castro, auf den unzählige Attentate verübt wurden, 90 Jahre alt. Und Havanna feiert seinen greisen Helden.
Die Macht hat der Jubilar bereits vor zehn Jahren seinem Bruder Raul übertragen. Wegen Darmblutungen hatte er sich einer komplizierten Operation unterziehen müssen. Sogar über seinen möglichen Tod wurde spekuliert. Doch der Comandante en jefe meisterte auch diese heikle Situation und kam, zwar deutlich abgemagert, aber fidel zurück.
Heroen-Status
Wie so oft in seinem langen Leben, dessen politischer Part mit der versuchten Erstürmung der MoncadaKaserne am 26. Juli 1953 begann. Den Umsturz löste er damit nicht aus, dafür landete er im Gefängnis. Doch der Grundstein seines HeroenStatus war gelegt. Noch verwegener und aussichtsloser erschien das Unterfangen, mit ein paar Dutzend Guerrilleros von Mexiko kommend das Land von der Batista-Diktatur zu befreien. Dennoch siegten die Bärtigen um die Castro-Brüder und Che Guevara am Neujahrstag 1959.
Auf der Zuckerinsel zog der Sozialismus ein, der Gesundheits- und Bildungssektor wurde, auch international beachtet, ausgebaut, die Menschenrechte blieben auf der Strecke, bis heute. Und die USA bestraften die neuen Machthaber vor der Haustüre mit einem quälenden Embargo – bis im Vorjahr das Tauwetter begann.
Seither strömen US-Bürger massenweise nach Kuba (im ersten Halbjahr 2016 waren es mehr als zwei Millionen). Dort freilich stehen die Überväter der Revolution weiter auf der Bremse. Eingeleitete marktwirtschaftliche Reformen kommen bloß im Schneckentempo voran.
Das nervt vor allem Menschen jungen und mittleren Alters – drei Viertel der 11,2 Mio. Einwohner wurden nach dem Umsturz geboren. Nicht zuletzt durch das (langsame) Internet haben sie ein Fenster zur Welt. Sie schielen dabei mehr auf ihresgleichen, vor allem auf den american way of life. Mit Revolutionsromantik oder greisen Guerrilleros haben sie wenig am Hut. TV-Interview. In einem Interview mit dem deutschen TVSender RTL hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut ein Ende des Flüchtlingsdeals mit der EU angedroht. Gegenüber Antonia Rados, RTL- Chefreporterin und KURIER-Autorin, bezeichnete er die Rücknahme syrischer Flüchtlinge aus der EU und die von Brüssel in Aussicht gestellte Visa-Liberalisierung für türkische Staatsbürger als „gleichzeitig zu tätigende Schritte“. Falls die Visa-Freiheit nicht realisiert werde, „werden wir dann auch diesen Schritt hinsichtlich des Rücknahmeabkommens nicht tun können“, so Erdogan.
Kritik übte der zunehmend autoritäre Staatschef auch an der Haltung der EU nach dem gescheiterten Putsch Mitte Juli: „Genauso wie man in Paris zusammengekommen ist, wie man dort kondoliert hat ( nach dem Terror, Anm.), hätte man in die Türkei Vertreter schicken sollen.“(Das Interview ist Samstag ab 18 Uhr auf n-tv zu sehen.)
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