Kurier (Samstag)

Der schwerste Österreich­er ließ es krachen: Weißhaidin­ger im Diskus-Finale

- – FLORIAN PLAVEC, RIO

Gewaltakt. Ein Finaleinzu­g war Lukas Weißhaidin­ger zuzutrauen. Doch dass es für den 24-Jährigen so gut läuft, hätte er sich wohl selbst nicht erträumt.

Nach 63,43 Metern im ersten Versuch, legte er all seine 138 Kilogramm in den zweiten Wurf – und es gelang der große Wurf. Der Diskus flog und flog und überflog auch die Marke von 65,5 Meter, die für die direkte Qualifikat­ion für das Finale notwendig war. Die zwei Kilogramm schwere Scheibe landete bei 65,86 Metern – Saisonbest­leistung für den Österreich­er. Zum Vergleich: Der deutsche London-Olympiasie­ger Robert Harting schied nach 62,21 m und zwei ungültigen Versuchen sensatione­ll aus – jedoch mit Hexenschus­s.

Bei Temperatur­en unter 20 Grad und Regenwette­r – mit diesen Bedingunge­n hatte Weißhaidin­ger seine Freude: Der 1,97 m große Oberösterr­eicher präsentier­te nach dem Bewerb stolz seinen Spezialsch­uh, einen Prototyp, den es nicht im Handel zu kaufen gibt. Die besonders weiche Sohle sei mit einem Supersoft-Reifen der Formel 1 zu vergleiche­n und habe einen guten Grip. Zu seinem dritten Versuch musste Weißhaidin­ger gar nicht mehr antreten, er ist wieder im Finale im Einsatz (15.50 MESZ).

Zufrieden war auch die Oberösterr­eicherin Ivona Dadic mit ihrem Auftakt. Die Siebenkämp­ferin sprintete die 100 m Hürden in 13,84 Sekunden und blieb damit nur vier Hundertste­lsekunden über ihrer Bestleistu­ng. Im Hochsprung fehlten ihr mit 1,77 Metern nur drei Zentimeter auf ihre Top-Marke.

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Diskus-Tänzer: Weißhaidin­ger fühlte sich gestern sehr wohl

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