Spektakel zur Rückkehr
Starke Ducatis im ersten Spielberg-Training / Rossi ist skeptisch
Mit dem 399. Grand Prix der Neuzeit kehrt die MotorradWeltmeisterschaft dieses Wochenende nach Österreich zurück. WM-Leader Marc Márquez hofft in der MotoGP auf eine Fortsetzung seiner Erfolgsserie, Superstar Valentino Rossi hofft nach der vierwöchigen Sommerpause auf frischen Wind.
Denn im Kampf um seinen zehnten WM-Titel hat der 37-jährige Yamaha-Pilot aus Italien vor dem zehnten von 18 Rennen trotz seiner Siege in Jerez de la Frontera und Barcelona als Dritter bereits 59 Punkte Rückstand auf Márquez (Honda). Zudem liegt mit Titelverteidiger Jorge Lorenzo ein weiterer Spanier vor ihm.
Ein Grund dafür ist, dass Yamaha zuletzt zwei Rennen in Folge nicht auf das Podest gekommen ist. Das ist den Japanern zuletzt vor fast neun Jahren passiert. Honda hingegen hat sowohl in Assen als auch zuletzt am Sachsenring Doppelsiege gefeiert.
„Leider habe ich in den jüngsten zwei Rennen viele Punkte verloren“, klagte Rossi in Spielberg, wo er am Sonntag seinen insgesamt 340. GP-Start, den 280. in der Königsklasse MotoGP/500 ccm bestreitet.
Ob die Power-Strecke in der Steiermark die richtige ist für eine sportliche Kehrtwende, wurde sogar von Rossi bezweifelt. Und das, obwohler als Einziger hier schon vor 20 Jahren gefahren ist. Zu dominant waren die Ducatis bei den ersten Trainings. Die besten Chancen werden daher Andrea Iannone und Andrea Dovizioso gegeben. Am Freitag erzielte Dovizioso mit 1:23,617 Minuten Tagesbestzeit vor Iannone. Geprägt war der Trainingsauftakt von Stürzen. Daniel Pedrosa verlor im Hochgeschwindigkeitsteil die Kontrolle, seine Honda blieb auf einem Reifenstapel liegen.
Offiziell rechnet man in Spielberg mit zirka 200.000 Zuschauern an diesem Wochenende. Es sollten aber deutlich mehr werden, alleine am Rennsonntag werden mehr als 100.000 kommen.
MotoGP mit KTM
Im Zuge des Grand Prix in Spielberg stellte KTM eine MotoGP-Maschine für 2017 vor. Mit diesem Projekt wagt der in der Offroad-Szene erfolgreiche Hersteller aus Österreich erstmals den Schritt in die Königsklasse.
2017 ist KTMerstmals mit einem eigenen Werks-Motorrad in der MotoGP am Start. RC16 heißt das mindestens 270 PS starke ZweizylinderViertaktbike aus der Fabrik im oberösterreichischen Munderfing. Die Piloten werden der Spanier Pol Espargarao und der Brite Bradley Smith sein – beide fahren derzeit für Yamaha Tech3 und gelten als die schnellsten Privatfahrer.
Für das MotoGP-Projekt hat Firmenchef Stefan Pierer Fachleute versammelt. Motorsport-Direktor ist Pit Beirer, technischer Berater wird der Salzburger Mike Leitner, der mehrere Jahre lang Rennchef des dreifachen Weltmeisters (125 und 250 ccm) Pedrosa war.