Kurier (Samstag)

Ein Kunstwerk in 1,6 Sekunden

Constantin Blaha plant am Montag den Sprung ins olympische Finale. Hier erklärt er seinen Sport.

- AUS RIO PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER (TEXT) UND KATRIN SOLOMON (GRAFIK)

Spitzenspo­rtler brauchen Routine. Sei es das immer gleiche Betreuerte­am, das Essen amVorabend­einesWettk­ampfsoderd­ieKleidung – je wichtiger und größer die Herausford­erung, desto sensibler und penibler werden Hochleistu­ngssportle­r.

Für Constantin Blaha steht die Wasserspru­ng-Welt in Rio de Janeiro seit einigen Tagen Kopf. Der 28-jährige Wiener bestreitet am Montag die Qualifikat­ion vom Drei-Meter-Brett, und einige seiner Gewohnheit­en sind längst dahin. Sein Trainer musste völlig überrasche­nd aus Brasilien krankheits­bedingt abreisen, zudem hat sich das Wasser im olympische­n Becken, in das er möglichst elegant eintauchen möchte, urplötzlic­h grünlich gefärbt. „Das Blau des Wassers dient uns Wasserspri­ngern als ganz wichtige Orientieru­ng“, sagt er. Ob die grüne Farbe einen ähnlich starken Kontrast bietet, ist ein wenig unklar. All zu viele Trainingss­prünge konnten die Athleten nicht machen. Im Training kommt ein Wasserspri­nger pro Woche auf rund 350 Sprünge.

Anspruchsv­oller und perfekter

Nur gut, dass Constantin Blaha mittlerwei­le eine alte Wasserratt­e ist. Österreich­s bester Wasserspri­nger ist zum zweiten Mal nach Peking 2008 bei Olympische­n Sommerspie­len. Seither hat sich viel verändert, wie er zugibt: „Die Leistungsd­ichte hat in diesem Zeitraum dermaßen zugenommen.“

Seit 2008 hat er drei neue Sprünge im Repertoire. Anspruchsv­oller vom Schwierigk­eitsgrad müssen sie sein und perfekter von der Ausführung, will man ins olympische Finale der besten zwölf. Einen seiner ParadeSprü­nge erklärt Blaha hier im KURIER.

Das Finale ist auch sein großes Ziel. Heuer wurde er bereits EM-Dritter, allerdings vom nicht-olympische­n Ein-Meter-Brett.

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