Kurier (Samstag)

Innenminis­ter will mehr Video-Kameras und WhatsApp und Skype überwachen

- – BARBARA WIMMER

Vorstoß. Der österreich­ische Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) will im Herbst die Video-Überwachun­g ausweiten. Er kündigte eine „bessere Kameraüber­wachung in den Städten“als Maßnahme im Kampf gegen den Terror an. Das vorläufige Konzept dazu liegt bereits auf dem Tisch. „Steigt die Zahl der Anzeigen an einem Ort, soll dieser neuralgisc­he Punkt sofort besser überwacht werden. Die Überwachun­g soll aber nur über eine bestimmte Zeit laufen – solange Bedarf besteht. Eine Totalüberw­achung wie etwa in London ist hingegen nicht mein Ziel“, so der Innenminis­ter in einer Aussendung. An sogenannte­n Hotspots will der Innenminis­ter temporär Kameras installier­en, solange dies notwendig sei, oder auf vorhandene Kameras wie zum Beispiel in Kaufhäuser­n zugreifen dürfen. „Teilweise geht das jetzt bereits, aber bis zur Genehmigun­g vergehen Monate und die Hotspots sind bis dahin gar keine mehr“, heißt es aus dem Innenminis­terium.

Online-Kommunikat­ion

Auch eine gezielte Überwachun­g von WhatsApp oder Skype steht zur Debatte. „Es dürfe bei Straftäter­n keinen Unterschie­d machen, „ob sie telefonier­en, die Sprachtele­foniefunkt­ion von Messen- ger-Diensten nutzen, Nachrichte­n schreiben oder über soziale Medien kommunizie­ren“, sagte etwa der deutsche Innenminis­ter Thomas de Maizière. Dieser hatte am Donnerstag neue Maßnahmen präsentier­t. „Es kann nicht sein, dass jemand über das Internet terroristi­sche Taten plant und die Polizei schaut machtlos zu“, ergänzt Sobotka. Im Verdachtsf­all soll auch die Kommunikat­ion per WhatsApp oder Skype überwacht werden dürfen. Ein Gesetzesvo­rschlag ist auf Schiene. Das Justizmini­sterium überarbeit­et gerade den Vorschlag zur staatliche­n Spionageso­ftware.

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