Kurier (Samstag)

CSU und Rechtspopu­list Wilders machen Stimmung gegen Flüchtling­e und Muslime

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„Naher Kulturkrei­s“. Seit Monaten ist die bayrische CSU unter ihrem Chef Horst Seehofer in der Flüchtling­sdebatte auf Konfrontat­ionskurs mit Kanzlerin Angela Merkel(CDU). Deren „Wir schaffen das“-Politik schade Deutschlan­d, heißt es. Nun tritt die CSU dafür ein, dass künftig Zuwanderer aus einem „nahen Kulturkrei­s“bevorzugt werden. Laut der Zeitung Welt heißt es im neuen Grundsatzp­rogramm der Partei: „Neben der berufliche­n Qualifikat­ion und dem Bedarf unserer Wirtschaft soll künftig auch die Nähe des Kulturkrei­ses stärker bei der Auswahl der Zuwanderer beachtet werden.“

Es liege auf der Hand, dass etwa der Islam eine Religion sei, die geschlosse­ne Gesellscha­ften befördere und eigentlich die Trennung von Staat und Kirche nicht kenne, sagte Markus Blume, der das geplante CSU-Grundsatzp­rogramm verantwort­et, gegenüber der Welt. Wer aus einem Umfeld stamme, in dem der Imam entscheide, wo es langgehe, komme nicht aus einem nahen, sondern fernen Kulturkrei­s.

„De-Islamisier­ung“

Islamfeind­liche Töne kommen aus den Niederland­en. Gemäß dem nur eine Seite langen Wahlprogra­mm seiner „Partei für die Freiheit“(PVV) unter dem Motto „De-Islamisier­ung der Niederland­e“will der Rechtspopu­list Geert Wilders die Grenzen für Migranten aus muslimisch­en Ländern ebenso schließen wie alle Asylzentre­n im Land. Moscheen, der Koran und das Tragen von Kopftücher­n sollten verboten und Flüchtling­en ihre befristete­n Aufenthalt­sgenehmigu­ngen entzogen werden. Ein Austritt aus der EU werde angestrebt. „Die Niederland­e müssen wieder uns gehören“, so Wilders.

Im März 2017 wird in den Niederland­en ein neues Parlament gewählt. In Umfragen ist die PVV, die zur Zeit zwölf der 150 Sitze hat, die stärkste politische Kraft

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